Einradhockey – Mit Schläger und Balance

Einradhockey – Was ist das?

Wo hat sich der Einradhockey entwickelt?

Einradhockey ist eine faszinierende Sportart, denn hier werden zwei sehr unterschiedliche Sportwelten miteinander kombiniert. Das ästhetische, technisch höchst anspruchsvolle Fortbewegen auf einem Einrad mit dem gleichzeitig eher ruppigen und intensiven Hockey.

Wo der Sport seinen genauen Ursprung hat ist unklar. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts tauchten schon erste Filmschnipsel mit Szenen, die Einradhockey ähneln auf. Im Laufe der Zeit sind an unterschiedlichen Teilen der Welt parallel Sportgruppen auf die Idee gekommen Hockey auf einem Einrad zu spielen.

In Deutschland hat der Sport seine Wurzeln in den 1980er Jahren als ein Japaner die Idee nach Deutschland brachte. Was als Experiment von ein paar Einrad-Enthusiasten begann, wurde schnell zu einer Sportart mit eigenen Regeln, Verbänden und Turnieren. Auch wenn Einradhockey mittlerweile in vielen Ländern auf der Welt gespielt wird, bleibt es aber eine absolute Randsportart – die aber mit Deutschland und der Schweiz zwei führende Nationen stellt.

Das Einzigartige an Einradhockey

Einradhockey ist eine Sportart, die ein außergewöhnliches Maß an Balance, Koordination und Konzentration erfordert. Es ist bereits äußerst außergewöhnlich Einrad fahren zu können. Allein das ist bereits eine großartige Leistung und erfordert viel Training. Man kann nicht ebenso mal auf ein Einrad steigen und losfahren, sondern muss lange üben, um sicher fahren zu können. Der Sprung das ganze noch auf ein Level zu bekommen, um daraus einen Mannschaftssport zu machen ist nochmals immens.

Hinzu kommt, dass jeder Spieler natürlich in der Lage sein muss mit einem Hockey-Schläger umzugehen. Der Sport erfordert somit große mentale wie auch physische Stärke. Athletik und Artistik finden hier auf eine einzigartige Weise zueinander, wie man es selten findet.

Das bedeutet auch, dass es nicht einfach ist, viele Gleichgesinnte zu finden. Der Sport ist auch keiner, den man mal in einer Schnupperstunde einfach so ausprobieren kann, denn er setzt eine hohe Einstiegshürde. Wer aber einmal eine Mannschaft etabliert hat, kann sich freuen, in einem Kreis von absoluten Enthusiasten zu sein.

Verbreitung des Sports

Einradhockey ist wahrscheinlich eine der am wenigsten bekannte Sportart bzw. sogar Nischensportart, hat aber doch eine treue und stetig wachsende Basis. Vor allem in Europa und hier vor allem auch im deutschsprachigen Raum finden mittlerweile regelmäßige Turniere und Ligen statt.

Auf internationaler Ebene kümmert sich die International Unicycling Federation um das Regel- und Turnierwesen. In anderen Teilen Europa, Nordamerika, Australien und Asien wird der Sport auch zunehmend populärer, wobei er dort noch nicht die Zuschauer- und Teilnehmerbasis wie in Deutschland erreichen kann.

Einradhockey-Regeln

Die zentralen Spielregeln im Überblick

Einradhockey ähnelt in vielen Punkten Feldhockey, unterscheidet sich aber natürlich beim Equipment sowie der Spielfeld-Gestaltung.

Einrad: Gespielt wird auf einem Einrad mit maximaler Zollgröße von 24. Der Spieler muss sich während des Spiels permanent auf dem Einrad befinden und darf nur so ins Spielgeschehen eingreifen. Fällt ein Spieler vom Einrad, darf er das Spiel nicht behindern und muss zunächst wieder aufs Einrad steigen, bevor er weiterspielen darf.

Schläger: Der Schläger ist ein typischer Schläger aus dem Eishockeybereich und der Ball ist ein normaler Tennisball. Der Ball soll im gegnerischen Tor versenkt werden, welches die Maße von Eishockeytoren hat. Der Ball darf natürlich mit dem Schläger gespielt werden, jedoch ist darüber hinaus die gesamte Körperfläche zulässig inklusive der flachen Hand. Torschüsse werden jedoch mit dem Schläger abgegeben.

Teams: Es spielen zwei Teams gegeneinander, die zu jeweils fünf Spieler bestehen. Ein Spieler ist der Torwart, wobei das keine besondere Rolle oder Fähigkeit mit sich bringt. Der Boden muss glatt und flach sein, weswegen Einradhockey ein typischer Hallensport ist.

Tore: Das Ziel des Spiels ist in der vorgegebenen Zeit möglichst viele Tore zu erzielen, indem man den Ball im gegnerischen Tor versenkt.

Spielfeld: Das Spielfeld setzt einen Hallenboden mit Banden voraus. Hinter den Toren darf weitergespielt werden, ähnlich wie beim Eishockey.

Einradhockey Spielfeld
Einradhockey-Spielfelder sind umgeben von Banden und zwischen 35 und 45 m lang.

Typischer Spielablauf

Der Sport ist für jeden geeignet, Alter oder Geschlecht spielen eine nachrangige Rolle. Gerade auch weil, der Sport bisher noch wenig verbreitet ist, wird häufig in gemischten Teams gespielt, um die notwendige Spieleranzahl zu gewährleisten.

Spieldauer: Ein Spiel besteht in der Regel aus zwei Halbzeiten. Diese können zwischen 10 bis 20 Minuten dauern, je nachdem worauf man sich zu Beginn des Spiels einigt.

Anstoß: Zu Beginn des Spiels bzw. nach einem Tor befinden sich alle Spieler in ihrer eigenen Hälfte. Das Spiel beginnt, sobald die Mannschaft in Ballbesitz entweder mit dem Ball oder einem Spieler die Mittellinie überkehrt.

Auswechslungen: Auswechslungen inklusive des Torwarts sind jederzeit möglich.

Schiedsrichter und Strafen

Fairplay ist bei Einradhockey oberstes Gebot und wichtig, da das Hantieren mit Schlägern auf den schnellen Einrädern möglichst verletzungsfrei stattfinden soll. Idealerweise steht dem Spiel also ein Schiedsrichter zur Verfügung, der die Einhaltung der Regeln überwacht. Regelverstöße können zu Freischlägen für die gegnerische Mannschaft bis hin zu Zeitstrafen für den verursachenden Spieler führen.

Typische Regelverstöße sind:

  • Ball im Aus: Wenn der Ball über die Bande ins aus gespielt wird oder der Ball in den Speichen des Einrads eines Spielers hängen bleibt, erhält die gegnerische Mannschaft einen Freistoß. Wird der Verstoß innerhalb der 6,5m-Zone vor einem Tor getätigt, folgt eine Ecke bzw. ein Torabstoß.
  • Hoher Schläger: Die Kelle des Schlägers darf aus Sicherheitsgründen gegenüber den anderen Spielern niemals über Hüfthöhe bewegt werden. Einzige Ausnahme bildet das Spiel in unmittelbarer Nähe zum Tor, wo der Schläger bis in Höhe der Latte des Tores zum Abwehren von Torschüssen bewegt werden darf.
  • Stick under Bike (SUB): Stick Under Bike bedeutet, dass ein Spieler seinen Schläger so positioniert hat, dass ein gegnerischer Spieler mit seinem Einrad über den Schläger gefahren ist. Hierbei ist die Absicht unerheblich. Sobald ein gegnerischer Spieler über einen Schläger fährt, begeht der Spieler ein Foul und der Gegner erhält Freistoß.
  • Stick in Bike (SIB): Verfängt sich der Schläger im Rad des Gegners ist dies sofort als Foul zu werten.
  • Torschuss aus eigenem Feld: Wenn ein Torschuss aus dem eigenen Feld getätigt wird und dieser ohne weitere Berührungen ins Tor fällt, ist dieses Tor ungültig.

Darüber hinaus gibt es noch einige allgemeine und klare Vorschriften, die Beleidigungen, hartes und brutales Spiel oder Werfen von Schlägern regeln, die allesamt mit einer bestimmten Abstufung von Strafen belegt werden. Einradhockey ist grundsätzlich ein kontaktloser Sport. Beim Spielen gelten bestimmte Vorfahrtsregeln und enge Situationen werden nicht ohne leichte Berührungen der Körper oder Stöcke auskommen. Hierbei gilt aber immer als vorderstes Gebot die gegenseitige Rücksichtnahme, das Stockenende möglichst immer mit der Hand zu bedecken, um den Gegner zu schützen und nicht mit letzter Härte in die Zweikämpfe zu gehen.

Die Auslegung der Situationen liegt immer im Ermessen des Schiedsrichters. Im Regelwerk sind folgende Strafen vorgesehen:

  • Freistoß: Freistöße sind die Standardstrafe und werden immer verhängt, außer es kommt eine schärfere Regel der unten aufgeführten zum Greifen. Freistöße werden am Ort des Regelverstoßes ausgeführt. Freistöße in Torzonen werden entweder zu einem Eckstoß (Freistoß für angreifende Mannschaft) oder Torabschlag (Freistoß für Verteidiger) gewertet. Freistöße sind indirekt zu spielen. Sie können also nicht direkt aufs Tor gezogen werden, sondern können nur zu einem Mitspieler erfolgen.
  • 6,50 m: Wird eine gute Chance auf ein Tor durch ein Foul verhindert, dann wird auf einen 6,50 m entschieden. Gute Chancen sind, wenn der Angreifer in sehr aussichtsreicher Situation durch Foulspiel am Schlag gehindert wird oder der Angreifer sich auf das Tor zubewegt, nur noch einen Spieler vor sich hat und dann behindert wird. Der Ball wird von einem 6,50 m Punkt von einem Spieler direkt aufs Tor geschlagen, im Tor darf ein Torwart verteidigen.
  • Straftor: Ist der Schiedsrichter der Ansicht, dass ein sonst eindeutig stattgefundenes Tor durch eine Behinderung vereitelt wird, darf der Schiedsrichter das Tor trotzdem als Straftor geben.
  • Bully: Wird ein Spiel ohne direkten Regelverstoß unterbrochen, darf der Schiedsrichter einen Bully geben. Zwei Spieler halten jeweils 2 m Abstand zum Ball und der Schiedsrichter lässt den Ball von Hüfthöhe fallen. Berührt der Ball den Boden geht das Spiel weiter.
  • Feldverweis: Spielverzögerungen, wiederholtes oder absichtliches Foul oder gefährliches Spiel werden mit einer 2-Minuten-Strafe des betreffenden Spielers gewertet. Bei Wiederholung können erneute 5-Minuten-Strafen oder ein kompletter Feldverweis erteilt werden. Die höheren Strafen können auch sofort durch den Schiedsrichter verhangen werden, wenn das Spiel absichtlich besonders gefährlich oder nahezu gewalttätig wird.

Das gesamte Regelwerk von Einradhockey findet sich auf den Regelseiten der deutschen Einradhockey-Liga.

    Warum Einradhockey?

    Ein Spiel zwischen Balance und Kraft

    Na klar, wenn du die Vorteile einer Sportart recherchierst, dann geht es vor allem um den Spaßfaktor und die Langzeitmotivation. Und diese sind bei Einradhockey ganz definitiv gegeben – vorausgesetzt man kann einigermaßen mit Einrad und Hockeyschläger umgehen. Denn das muss klar sein: Der Einstieg in Einradhockey ist herausfordernder als bei den allermeisten Sportarten, denn die Hürde ist mit dem Beherrschen des Einrads so hoch gesetzt, dass viele es erst gar nicht testen. Die typische Frage an einen Einradhockeyspieler lautet meist: „Wie bist du zum Einradfahren gekommen?“.

    Die Hürde ist Fluch und Segen zugleich. Denn so schwer es ist, auf der einen Seite Gleichgesinnte zu finden, so schön und eingeschworen ist die Einradhockey-Gemeinschaft. Denn, wenn du einmal den Dreh, im wahrsten Sinne des Wortes, raus hast, dann wird dich der Sport nicht mehr loslassen.

    Einradhockey erfordert eine gehörige Portion Selbstbeherrschung, beinahe schon akrobatisches Gleichgewichtsgefühl, während du gleichzeitig die wuchtige Handhabung und Koordination eines Eishockeyschlägers beherrschen musst. Genau diese Kombination ist es, die so wahnsinnig stark sowohl deinen Körper als auch deinen Kopf trainiert, denn alle Bewegungen und Antizipationen rund um den Gegner und den Ball müssen perfekt auf das Spiel auf dem Einrad koordiniert sein.

    Großer Teamgeist

    Als Mannschaftssport ist es auch beim Einradhockey ganz klar der Fall, dass Teamgeist, soziale Interaktion und das gemeinsame Lernen im Vordergrund stehen. Das wohl Besondere beim Einradhockey ist, dass jeder Mitspieler eine sehr große Motivation hat, neue Mitspieler möglichst schnell zu intergrieren, besser zu machen und zu einem fundamentalen Bestandteil der Mannschaft zu machen.

    Je mehr Personen beim Training teilnehmen, zu Spielen fahren oder für einen einfachen Austausch bereitstehen, umso besser für den Sport und die Community. Es handelt sich nunmal um einen absoluten Nischensport. Das führt dazu, dass du in den allermeisten Fällen ein einladendes und unterstützendes Umfeld finden wirst, welches neue Mitglieder sehr herzlich aufnimmt. Soziale Kontakte zu knüpfen und Teil der Gruppe zu werden ist bei Einradhockey sehr einfach.

    Herausforderung und Unterhaltungswert

    Durch die große Herausforderung an die Spieler, ist der Unterhaltungswert fürs Publikum besonders hoch. Es ist fast schon verwunderlich, wieso dieser actiongeladene Sport sich als eine Randsportart zählen muss, denn jeder Zuschauer ist absolut begeistert, wenn er einmal eine Partie miterleben durfte.

    Dynamik, überraschende Wendungen und die einzigartige Kombination aus Einradfahren und Hockey, bilden den Stoff, der Neugierige anzieht und dir in deinem Freundeskreis eine Menge Respekt vor deinen Taten einbringen wird.

    Ausrüstung für Einradhockey

    Das richtige Einrad für Einradhockey kaufen

    Ohne Einrad geht beim Einradhockey natürlich nichts. Die Welt der Einräder ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen und die Auswahl ist für einen Anfänger beinahe schon überfordernd. Welche Arten von Einrädern gibt es prinzipiell?

    • Standard / Anfänger: Standard-Räder haben in der Regel 20 bis 24 Zoll und kommen mit den absoluten Basics aus, die für den Anfang absolut ausreichend sind
    • Freestyle: Einräder werden auch viel im Bereich artistischer Tricks eingesetzt. Freestyle-Einräder eignen sich aufgrund ihrer Stabilität beispielsweise besonders gut zum Springen.
    • Trial: Trial oder auch Cross-Räder sind ganz besonders aufs Springen ausgelegt. Die Räder kommen vor allem auf der Straße zum Einsatz und schaffen auch Sprünge über Bordsteinkanten und mehr.
    • MUni: Der Begriff steht für Mountain Unicycle und bezeichnet sozusagen die „Mountainbike-Kategorie“ unter den Einrädern. Besonders dicke reifen und Robustheit ermöglichen auch mal das Fahren auf Waldwegen.
    • Touren: Wer besonders lange Strecken mit seinem Einrad zurücklegen will, greift zu Tourenräder mit extra großen Reifen und besonderen Bremssystemen, um auch bergab sicher fahren zu können.

    All das zeigt, wie breit die Welt des Einradfahrens ist. Der Anwendungszweck fürs Einradhockey ist natürlich nur ein Ausschnitt und es ist super zu wissen, wie weit es mit dem Einradfahren noch gehen kann. Für den Kauf eines Einrads für Einradhockey ist natürlich auch relevant worauf es nicht ankommt. Abgesehen von ganz klaren Dingen – Einräder können auch einen Hochsitz haben, um besonders spektakuläre Zirkuskunststücke zu vollführen – sind es eben auch Nuancen, die man vor seinem Kauf schon wissen sollte.

    In einigen Geschäften und Online Shops gibt es mittlerweile auch die eigenständige Kategorie „Einrad für Hockey“, die die Auswahl erleichtern.

    Wie bei allen Einrädern, kommt es beim Kauf eines Einrads für Hockey auf die eigene Schrittlänge an, an der sich dann die Zollgröße des Rads bemisst.

    Einräder unterscheiden sich alle in ihrer Gabel. Eckige Gabeln erlauben es leichter Tricks zu machen, indem man sich leichter auf die Gabel stellen kann. Bei runden Gabeln neigt man weniger dazu sich beim Fahren zu verheddern und so die komfortabelste und effizienteste Pedalbewegung zu haben.

    Der Sattel sollte bequem sein und die Pedale sich angenehm in der Höhe und Haftung anfühlen. Vor allen Dingen müssen beide Elemente absolut rutschfest sein, denn die Beanspruchung beim Hockey ist oftmals durch abrupte Wechsel, schnelle Antritte und Sprints geprägt.

    Eine robuste Konstruktion ist obligatorisch, um die Anforderungen des Spiels zu erfüllen. Ein starker Rahmen, eine langlebige Felge und auch ein Reifen mit guten Grip, speziell ausgelegt auf Hallenböden, machen ein gutes Einrad perfekt.

    In einigen Einradhockey-Vereinen gibt es auch Einräder zur Leihe und ausprobieren. Als Einsteiger wird man jedoch nicht drumherum kommen, sich selbst ein Einrad zu besorgen und damit ganz viel in der Freizeit zu üben.

    Schutzbekleidung beim Einradhockey

    Safety First – das gilt auch beim Einradhockey. Trotz größter Vorsichtsmaßnahmen und angemessener Schutzkleidung muss klar sein, dass es sich um ein Hockeyspiel mit Schlägern handelt und blaue Flecken oder Schürfwunden sich nicht vermeiden lassen können. Was ist aber die richtige Schutzkleidung für das alltägliche Spiel, um sich vor schlimmeren Verletzungen zu wappen?

    Vorgeschrieben ist nichts. Bequeme, leichte Sportkleidung und rutschfeste Hallenschuhe reichen, um mit dem Sport zu beginnen.

    Vor allem für Anfänger empfiehlt es sich aber, alle Gelenke, insbesondere die Knöchel am Fuß, besonders zu schützen. Hierzu gibt es spezielle Schoner, die explizit fürs Einradfahren entwickelt wurden und so gröbere Verletzungen verhindern sollen. Darüber hinaus sind Ellbogenschoner und Knieschützer gerade am Anfang empfehlenswert, wenn man sich noch nicht sicher auf dem Einrad fortbewegen kann.

    Was alle Spieler gerne tragen sind Handschuhe. Zum einen zum Schutz vor Abschürfungen der Hände. Zum anderen aber auch, um den Halt am Schläger zu verbessern, der der Sport ist schweißtreibend und mit Handschuhen spielt es sich oftmals einfach besser.

    Hockeyschläger für Einradhockey kaufen

    Sobald du mit Einrad und Schutzausrüstung ausgestattet bist, fehlt nur noch eins: der richtige Schläger.

    Gespielt wird grundsätzlich mit Eishockeyschlägern, die es in allen gängigen Sportgeschäften zu kaufen gibt und ein deutlich günstigeres Investment als das Einrad selbst sind.

    Eishockeyschläger gibt es in verschiedenen Materialien. Plastikschläger eignen sich auch, um draußen zu spielen. Holzschläger sind leicht und kommen beim Einradhockey oft zum Einsatz, sind aber empfindlicher und gehen schneller kaputt. Im High-End-Bereich greift man zu Karbonschlägern, die nochmals deutlich leichter ausfallen, dafür aber auch preislich stärker ins Gewicht fallen.

    Entscheidend bei der Auswahl eines Eishockeyschlägers sind außerdem die Länge, Härte und Krümmung der Kelle. Natürlich sind hierbei die Vorgaben, die für die richtige Auswahl eines Schlägers für Eishockey zutreffen, beim Einradhockey nicht ganz richtig. Insbesondere bei der Länge gelten andere Vorgaben, da nicht im Stehen, sondern im Sitzen gespielt wird.

    Der Schläger wird in der Regel mit beiden Händen geführt und über dem Boden gehalten, wenn sich der Spieler fortbewegt. Ideal ist eine Haltung, bei der der Unter- und Oberarm am Ende des Schlägers einen rechten Winkel bilden und der Unterarm den Schläger parallel verlängert. Der Schläger darf dabei bei der Fortbewegung zwischen Mittelpunkt und oberen Reifenende schweben. In etwa in dieser Länge, kann man seinen Schläger aussuchen. Je kürzer man den Schläger wählt, umso einfacher fällt die Ballkontrolle, umso schwerer aber harte Schüsse. Insofern bleibt es auch Geschmackssache und eine große Portion ausprobieren.

    Die Härte des Schlägers ist mitunter auch abhängig von der Kraft des Spielers. Je kräftiger der Spieler, umso härter darf auch der Schläger sein.

    Schlägerkellen gibt es mit sehr unterschiedlichen Biegungen, die einem Vorteile bei Ballführung oder Schusstechniken geben. Jeder Hersteller eines Schlägers benennt die Biegungen äußerst unterschiedlich und es sind oft Nuancen, die den Unterschied machen. Auch hier gilt, viel Ausprobieren und testen. Als Faustformel gilt, dass man es zu Beginn mit exotischen Schlägern nicht übertreiben sollte. Starke Biegungen erhöhen teilweise die Ballkontrolle, flache, zielgenaue Pässe können so aber schwieriger werden und Bälle oft verspringen.

    Zur Beruhigung sei gesagt: Bei den Schlägern handelt es sich um Verschleißmaterial. Die Härte lässt nach und je nach Material gehen Schläger auch mal kaputt. Insofern wird ein Einradhockey-Spieler in den Genuss vieler Schläger während seiner Karriere kommen.

    Für wen ist Einradhockey geeignet?

    Altersgruppen: Für wen ist der Sport besonders geeignet?

    Prinzipiell ist Einradhockey ist ein integrativer Sport. Es ist völlig typisch, dass junge und ältere Spieler in einer Mannschaft spielen. Genauso sind die allermeisten Mannschaften gemischtgeschlechtlich. Zum einen freuen sich alle Vereine über Zuwachs, zum anderen ist der Sport wenig körperbetont und lässt so eine breite Durchmischung durch.

    Vor allem für die jüngere Zielgruppe gibt es oft spezialisierte Trainingsprogramme, sodass das Training auf alle Fähigkeiten zugeschnitten ist. Selbst Interessierte, die noch nicht richtig Einradfahren können, erhalten spezielle Einweisungen und Balanceübungen, um schnell in den Sport integriert zu werden. Als Sport für Kinder empfiehlt sich der Einstieg ins Einradfahren generell ab ca. 6 Jahren.

    Welche Vorkenntnisse solltest du mitbringen?

    Es hängt sehr stark von deiner Langzeitmotivation und Willen ab, um beim Einradhockey Spaß zu haben. Grundsätzlich brauchst du in den allermeisten Fällen gar keine Vorkenntnisse, da alle Vereine, Clubs und Mannschaften sich über neue Mitglieder freuen und diese besonders fördern.

    Grundlegendes Geschick beim Einradfahren, eine gute Balancegefühl und die Fähigkeit sich auch über längere Zeit mit einem Thema zu beschäftigen und etwas durchzubeißen sind einfach Voraussetzung dafür, lange mit dem Sport eine Freude zu haben. Auch eine Idee von Hockey zu haben, kann nicht schaden, ist aber nicht unbedingt notwendig.

    Anfänger im Einradhockey lernen schnell die ersten Techniken und werden auch Fortschritte beim Umgang mit Schlagtechniken, Schlägern und Einrad machen. Um aber ein fortgeschrittener Spieler mit strategischen Skills und einem Sinn für das Teamspiel ausgestattet zu sein, gehört eine große Portion Training und Herzblut dazu.

    Einradhockey in Deutschland, Österreich und der Schweiz

    Wo findet man im deutschsprachigen Raum Einradhockey-Mannschaften?

    Die zentrale deustche Anlaufstelle für den Einradsport insgesamt ist der Einradverband Deutschland e.V. Der Verein kümmert sich um alle Belange des Einradsports und hat dementsprechend auch eine eigene Abteilung für Einradhockey. In den allermeisten Fällen kamen die Spieler schon durch die vorherige Beschäftigung mit dem Einradfahren zum Hockey, weswegen die Integration in einen gemeinsamen Dachverband sehr viel Sinn macht.

    Das Schweizer Pendant ist Swiss Indoor- & Unicycling. Der internationale Dachverband ist die International Unicycling Federation.

    Wenn es um Einradhockey im speziellen geht, sind Deutschland und die Schweiz weltweit die zentralen Anlaufstellen für den Sport. Mittlerweile erfreut sich Einradhockey auch einer zunehmend großen Präsenz. Während es noch vor einigen Jahren eine wirkliche Randerscheinung im Hochschulsport war, widmen sich mittlerweile eine Reihe von Vereinen und Gruppen dem Sport. Entweder separate Sektionen des Einradsports oder auch Hockeyabteilungen versuchen Einradhockey in ihr Repertoire aufzunehmen.

    Veranstaltungen und Turniere

    Im DACH-Raum sorgen Turniere und Ligen für einen regelmäßigen Spielbetrieb und einen guten Austausch in der Community. Die Turniere sind für ihre gute Organisation bekannt und die Spiele zählen zu den Highlights des Einradhockey-Kalender.

    • Deutsche Einradhockey-Liga: Frankfurt und das Ruhrgebiet galten lange Zeit als die Hotspots der Liga, doch mittlerweile finden sich fast in allen deutschen Ballungsräumen Mannschaften, die um regelmäßige Meisterschaften spielen.
    • Nationale Einradhockey Meisterschaft (SUHL) in der Schweiz: Genauso regelmäßig werden auch in der Schweiz die Turniere landesweit ausgetragen.

    Neben nationalen Wettbewerben gibt es noch Weltmeisterschaften, die von den deutschen und schweizer Mannschaften dominiert werden. Frankreich, UK und Australien bilden darüber hinaus ebenfalls starke Mannschaften auf internationaler Bühne.

    Dein Start ins Einradhockey

    Du hast Interesse an Einradhockey gefunden? Es gibt viele Möglichkeiten mit dem Sport zu beginnen. Die einfachste: Schnapp dir ein Einrad und übe das Fahren. Denn das ist das essenziellste Thema beim Spielen von Einradhockey. Je besser du auf dem Rad unterwegs bist, umso einfacher wird dir der Einstieg fallen.

    Sieh dich ansonsten bei Vereinen und Clubs nach Einsteigerkursen und offenen Trainingszeiten um, bei denen Anfänger willkommen sind und die Grundlagen des Sports erlernen. Wenn du auf der Suche nach einem Verein bist, dann sieh dir einmal die Ligakarte der deutschen Liga an. Hier solltest du schnell fündig werden und deine Reise in die Welt von Einradhockey kann beginnen!

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