Pelota – Baskische Höchstgeschwindigkeit

Wie und wo entstand Pelota?

Wer schonmal im Baskenland war, der wird Pelota gesehen haben. Das berühmt berüchtigte Spiel der Basken ist weit über seine Grenzen hinaus ein Begriff. Tatsächlich gespielt wird der Sport aber hauptsächlich im Baskenland und nördlichen Regionen Spaniens.

Seine Geschichte reicht schon Jahrhunderte zurück und ist zurückzuführen auf die ersten Vorläufer des Tennis. Die Sportart Tennis nahm seinen eigenen Weg. Die Basken interpretierten die Sportart jedoch auf ihre ganz besondere Weise um. Was ursprünglich als einfaches Volksvergnügen startete, entwickelte sich über die Jahre zu einem professionellen Sport, der mittlerweile Weltweit Anerkennung findet.

Tatsächlich stammen die ersten Aufzeichnungen erster Pelota-ähnlicher Spiele aus dem 13. Jahrhundert. Damals wie heute prägt das Spiel die Kultur der Dorfplätze im Baskenland und ist fester Bestandteil lokaler Feste und Zusammenkünfte.

Was macht Pelota einzigartig?

Die Besonderheiten von Pelota manifestieren sich in verschiedenen Aspekten.

Zum einen ist die schon eingangs erwähnte Bedeutung für eine Region. Pelota ist mehr als nur ein Sport, es ist Symbol und Identität der baskischen Kultur.

Zum anderen wäre da natürlich das Spiel an sich. Es werden beeindruckende Geschwindigkeiten mit dem Ball erreicht. Ballwechsel mit mehr als 300 km/h sind durchaus üblich. Das macht den Sport absolut spektakulär und zu dem Zuschauermagneten, der er ist. Für die Spieler heißt das, das außergewöhnliche Reflexe und gute Antizipation des Gegners essenziell sind, um bei dem Sport zu bestehen.

Zuletzt sollte man nicht unterschlagen, dass Pelota nicht gleich Pelota ist.

Es existieren drei Hauptvarianten des Spiels.

  • Pelota a Mano: Der Ball wird mit der bloßen Hand geschlagen. Diese Variante ist in Nordspanien die am weitesten verbreitetste.
  • Pelota a Pala: Gespielt wird mit einem Holzschläger bzw. Schlagbrett. Wer diese Variante schon live erlebt hat, wird sofort die Ähnlichkeit zu Squash aufgefallen sein.
  • Cesta Puna: In dieser Variante haben die Spieler einen korbähnlichen Handschuh. Die meisten Bilder, die außerhalb des Baskenlandes verbreitet werden, bilden wahrscheinlich diese Variante ab. Außerhalb des Baskenlandes und in den USA ist diese Variante auch die am häufigsten gespielte.

Neben den USA sind auch Länder wie Mexiko, die Philippinen, Argentinien oder Kuba Orte, an denen sich für den Sport eine treue Anhängerschaft entwickelt. Auch hierzulande wächst das Interesse an dieser einzigartigen Sportart.

Zeit sich näher mit den Regeln des Spiels auseinanderzusetzen.

Die Pelota-Spielregeln

Pelota hat trotz seiner unterschiedlichen Spielformen grundlegend immer ähnliche Regeln.

Das Spielfeld, in der Fachsprache auch Fronton genannt, muss sehr lange sein. Üblich sind Längen von 36 Metern, 54 Metern und auch mehr. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass Pelota oft im 1 gegen 1 gespielt wird eine große Strecke und zeigt die läuferische Intensität, die der Sport den Spielern abverlangt.

Das Spielprinzip ist sehr einfach erklärt. Der Ball muss so gespielt werden, dass der Gegner ihn nicht regelkonform zurückspielen kann. Je nach Spielvariante wird der Ball mit der bloßen Hand, einem Holzschläger oder einem Korb gegen eine Vorderwand geschlagen. Der Ball darf einmal aufkommen, bevor der Gegner den Ball fangen bzw. sofort zurückspielen muss. Auch hierzu gibt es verschiedene Spielvarianten.

Pelota wird in Sätzen gespielt. Punkte werden an den Gegner vergeben, wenn ein Spieler den Ball nicht erreichen , bzw. regelkonform zurückspielen konnte.

Der Aufschlag wird auf folgende Weise ausgeführt. Der Spieler muss an einer bestimmten Position auf dem Spielfeld stehen. Beim klassischen Fronton wird das Spielfeld durch Nummerierungen unterteilt. Der Aufschlag wird von Nummer 4 ausgeführt. Der Ball wird auf den Boden geworfen und darf erst gespielt werden, wenn er vom Boden zurückgesprungen ist. Der Aufschlag muss dann die Vorderwand treffen, darf im Anschluss aber nicht zu weit ins Feldinnere fliegen, sondern vor der Markierung „P“ landen.

https://authenticbasquecountry.com/what-is-basque-pelota

Das Punktesystem

Ein Pelota-Spiel wird normalerweise in Sätzen ausgetragen. Gespielt wird normalerweise zu 15 oder 21 Punkten.

Gepunktet wird, indem der Gegner einen Fehler macht. Zu den typischen Fehlern gehören:

  • Der Ball kommt nicht innerhalb des Spielfeldes auf: Nachdem ein Ausschlag ausgeführt wurde, muss der Gegenspieler den Ball wieder an die Vorderwand befördern. Schlägt er den Ball dabei ins Aus oder landet der Abpraller im Aus, gilt der Punkt als verloren. Ein Fronton ist in der Regel durch drei Mauern umgehen und eine lange Seite ist offen und stellt damit den Bereich für ein mögliches Aus dar.
  • Der Ball wird zu spät erreicht: Bei jedem Ballwechsel ist es das Ziel, den Ball gegen die Vorderwand zu schlagen. Danach darf der Ball maximal einmal aufspringen. Gelingt es nicht, den Ball zu spielen, bevor er ein zweites Mal aufspringt, gilt der Punkt für den Gegner.
  • Der Aufschlag wird falsch ausgeführt: Wird der Aufschlag zu kurz oder zu lange geschlagen oder landet der Abpraller direkt im Aus, gilt der Punkt für den Gegner.

Die benötigte Punktzahl zum Gewinn eines Satzes und die Anzahl der Sätze, die zum Gewinn des Spiels erforderlich sind, hängt immer von der Spielvariante und den jeweiligen Wettkampfregeln ab. Schlussendlich entscheiden auch die Verhältnisse des Platzes darüber in welcher Variante überhaupt gespielt werden kann.

Die Unterschiede zu Sportarten wie Squash sind gar nicht so groß. Die Vielfalt an eingesetzten Hilfsmitteln wie Hand, Korb oder Schläger und die daraus resultierende breite Palette an Spielstilen und Strategien machen den Sport so einzigartig. Nur Sportarten, die ihren regionalen Charakter noch aufrecht erhalten, wie das italienische Tamburello oder das finnische Pesäpallo, können eine ähnliche Faszination aufwarten.

Warum Pelota spielen?

Pelota hebt sich von anderen Sportarten durch seine kulturelle Bedeutung als Sportart von vielen anderen ab. Allein die reiche Geschichte und Tradition des Baskenlandes sind es wert, sich näher mit dem Sport auseinanderzusetzen, um in diese Welt einzutauchen. Egal ob als Spieler oder Zuschauer, der das Geschehen beobachtet: Jeder kann einen tiefen Einblick in diese Kultur erhalten, deren traditionellen Aktivitäten seit Jahrhunderten gepflegt werden.

Für die Menschen im Baskenland stellt sich die Frage auch gar nicht. Pelota genießt dort einen ähnlichen Stellenwert wie Fußball, der genauso wie im deutschsprachigen Raum, äußerst beliebt ist.

Unabhängig vom Spielort und den eigenen Hintergründen, bietet Pelota durch seine Vielzahl an Spielstilen und verschiedenen Varianten eine sprudelnde Quelle der Herausforderung und des Entdeckens. Der Sport ist und bleibt ständig

Körperlich verlangt der Sport den Spielern einiges ab. Der Fronton ist riesengroß für die Anzahl an Spielern. Schnelligkeit und Präzision, genauso wie eine lang anhaltende Ausdauer sind notwendig, um den schnellen Richtungswechseln und ständig anhaltenden Ballwechseln standzuhalten. In diesem ganzen Prozess muss der Spieler schnell denken, entscheiden und den Gegner vorausahnen.

Wer Pelota im Baskenland gesehen und gespielt hat, weiß, dass der Sport auf Zusammenhalt und den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls ausgelegt ist. Pelota wird in eigens dafür vorgesehen Courts gespielt, jedoch existieren auf vielen Dorfplätzen einfache Möglichkeiten für einen Schlagabtausch, inklusive Tribüne für die Zuschauer. Wer hingegen außerhalb der Baskenlandes spielt, wird zwar eine kleinere, dafür aber umso intensivere Community vorfinden, die sich über jeden Mitstreiter freut, der sich der Pelota-Gemeinschaft hinzugesellen möchte.

Die Ausrüstung für Pelota

Wer in die Welt von Pelota einsteigen möchte, benötigt zunächst grundlegende Ausrüstungsgegenstände. Je nach Variante, sind diese aber unterschiedlich.

Übergreifend ist aber ein Element immer entscheiden: Der Pelota-Ball. Moderne Pelota-Bälle sind heutzutage aus Vollgummi. Beim Kauf kommt es auf die eigene Spielstärke an, denn die Bälle unterscheiden sich in ihrer Rebound-Fähigkeit. Das bedeutet, dass Einsteiger einen Ball mit viel Rebound-Qualität kaufen sollten, um das Spiel zu vereinfachen. Profis nutzen Bälle mit weniger Rebound, da sie selbst die Kraft aufbringen, dem Ball genügend Druck zu verleihen. Außerdem ist die Farbe des Balles ein wichtiges Merkmal. Wähle sie so, dass du bei deinem Fronton den Ball gut sehen kannst. Nimm also keinen weißen Ball, falls dein Spieluntergrund und die Wände ebenfalls weiß sind.

Aufgrund der hohen Geschwindigkeit und auch der Intensität, mit der Pelota gespielt wird, ist die richtige Schutzausrüstung von entscheidender Bedeutung. Gespielt wird häufig mit Schutzbrillen, Helmen und auch Handschuhen, um Verletzungen an Kopf oder Hand vorzubeugen.

Je nach Variante benötigst du noch einen Schläger (Pelota a Pala), eine Cesta (Cesta Puna) oder eine spezielle Schutzvorrichtung für die Hand (Pelota a Mano). Diese Gegenstände wurden allesamt speziell für diesen Sport entwickelt und erfordern viel Erfahrung und Ausprobieren, bis man die richtige Variante für sich entdeckt hat.

  • Pelota a Mano: Der Ball wird mit der bloßen Hand geschlagen. Diese Variante ist in Nordspanien die am weitesten verbreitetste.
  • Pelota a Pala: Gespielt wird mit einem Holzschläger bzw. Schlagbrett. Wer diese Variante schon live erlebt hat, wird sofort die Ähnlichkeit zu Squash aufgefallen sein.
  • Cesta Puna: In dieser Variante haben die Spieler einen korbähnlichen Handschuh. Die meisten Bilder, die außerhalb des Baskenlan

Für Anfänger ist es wichtig, gleich von Beginn an mit der richtigen Ausrüstung zu starten, um sicher und effektiv das Spiel zu lernen. In aller Regel wird man das Spiel in einer Community starten, die sich für eine ganz spezielle Variante des Spiels interessiert. Dort wird es auch Beratung und Leihmöglichkeiten geben, um seine eigenen Präferenzen ans Material kennenzulernen.

Pelota-Spielorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Der internationale Dachverband von Pelota ist die Federación International de Pelota Vasca. Hierüber werden alle Belange von Pelota-Spielern organisiert, natürlich insbesondere diejenigen der baskischen Spieler vor Ort.

Trotz seines Ursprungs im Baskenland, findet der Sport auch zunehmend auf der ganzen Welt Beachtung. Es gibt mittlerweile viele Spielstätten und Verbände, die sich dem Pelota-Sport widmen. International gibt es bereits über 30 Länder, die mit organisierten Strukturen den Pelota-Sport und die Community unterstützen.

Trotz der Nähe zu seinem Ursprungsland, gibt es in Deutschland, Österreich oder der Schweiz noch keinerlei Strukturen, die diesen Sport abbilden. Das ist natürlich schade, denn so gut wie jeder hat hierzulande ein bestimmtes Bild vor Augen, wenn es um den Sport geht. Sportarten wie Squash sind darüber hinaus auch weit verbreitet. So sollten sich Gleichgesinnte auch schnell finden lassen.

Für professionelles Pelota-Spiel fehlen zwar noch die Hallen und Strukturen. An sich reicht aber schon eine Wand und sehr viel Platz, um mit dem Spiel zu beginnen. Wichtig ist nur sich selbst und vor allem andere zu schützen.

Wer also Lust auf Pelota bekommen hat oder nach seinem Urlaub im Baskenland diese Inspiration auch in den deutschsprachigen Raum tragen möchte, sollte interessierte Spieler bei ähnlichen Sportarten suchen. Zudem sind Sportverbände und lokale Sportämter oft auch hilfreiche Ressourcen, wenn es darum geht Spielorte für Pelota zu finden.

Wem das alles nicht reicht, muss sich überlegen, den Weg ins Baskenland auf sich zu nehmen und dort an einem der Dorfplätze nach einer Spielmöglichkeit zu fragen. Mit Sicherheit ergeben sich neben einer schönen Partie Pelota auch die ein oder andere schöne Begegnung, um die es bei dem Sport am meisten geht.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner