Clickball – Tischtennis mit Sandpapier?

Herkunft und Besonderheiten von Clickball

Ursprung und Entwicklung von Clickball

Clickball ist eine faszinierende Abwandlung des klassischen Tischtennis. Auf der Suche nach einer einfacheren Form von Tischtennis, bei der es weniger auf spezialisierte Ausrüstung und mehr auf die Geschicklichkeit und Strategie des Spielers ankommt, entstand dieser Sport. Der Clou von Clickball ist: anstatt eines gummierten Schlägers wird beim Clickball ein Holzschläger, der mit Sandpapier bespannt ist, verwendet. Diese simple, aber signifikante Änderung verändert das Spiel komplett und lässt bestimmte Techniken des gewohnten Tischtennis nicht mehr zu. Der Sport existiert seit Anfang der 2010er Jahr und wird im englischsprachigen Raum auch oft als Ping-Pong bezeichnet.

Clickball vs. Tischtennis

Warum eigentlich Sandpapier? Beim klassischen Tischtennis erlaubt die gummierte Oberfläche den Spielern dem Ball eine starke Drehung, den sogenannten Spin mitzugeben. Ohne die „klebrige“ Oberfläche des normalen Tennisschlägers ist es für die Spieler viel schwieriger den Ball zu kontrollieren, was dem Spiel eine unberechenbare Note gibt. Die Geschicklichkeit der Spieler und das richtige Timing für den Ball stehen deutlich mehr im Vordergrund. Platzierung und Ballkontrolle sind viel wichtiger, als schnelle und spinlastige Schläge. All das macht Clickball zu einem faszinierenden Spiel, bietet sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen eine große Herausforderung und bietet eine neue Perspektive auf klassisches Tischtennis.

Clickball-Regeln

Die Spielregeln und das Punktesystem

Clickball funktioniert vom Prinzip her sehr ähnlich wie traditionelles Tischtennis. Es gibt einen Aufschlag, der Ball muss auf der Platte über das Netz gespielt werden und bei einem Fehler des Gegners erhält der Spieler einen Punkt. Gespielt wird über mehrere Sätze, wobei nach zwei Gewinnsätzen das Spiel als gewonnen gilt.

Ein Satz ist mit 15 Punkten gewonnen, es müssen also keine zwei Punkte Vorsprung erbracht werden. Mit dem 15. Punkt ist der Satz zu Ende. Jeder Spieler hat zwei Aufschläge nacheinander, unabhängig davon, wer den Punkt erzielt hat. Zudem hat jeder Spieler pro Satz und bis zum 12 Punkt einmal die Möglichkeit vor seinem Aufschlag zu einem Double Point anzusetzen. Das heißt, dass der Spieler mit Aufschlag bei Punktgewinn zwei Punkte erhält. Gewinnt der Rückschläger den Punkt, bleibt es jedoch bei einem Punkt.

Es gibt beim Clickball kein Timeout. Die Sätze werden durchgespielt. Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie beim regulären Tischtennis.

Vorgaben bei Equipment und Spielfeldgröße

Bei vielen Turnieren besteht die Regel, dass eigene Schläger gar nicht mitgebracht werden dürfen, sondern der Turnierveranstalter die Schläger stellt. Beim Spiel bleiben die Schläger nach einem Satz, auf der Seite des Tisches liegen, von wo aus sie gespielt wurden. Die Spieler wechseln nach einem Satz also die Seiten und den Schläger, um absolute Chancengleichheit herzustellen.

Bälle und Tische unterscheiden sich nicht vom regulären Tischtennis. Die Eigenart der Sandpapierschläger macht es deutlich schwieriger bis hin zu unmöglich, hohe Spinwerte zu erzeugen. So ist das Spiel deutlich weniger auf Effet und Geschwindigkeit ausgelegt. Das Spiel wird zwar langsamer, aber deutlich taktischer und variantenreicher.

Besondere Einschränkungen hinsichtlich Ausführung der Angabe oder sonstiger Elemente im Spiel gibt es nicht.

Vorteile von Clickball

Jeder kann einfach loslegen

Der Sport insgesamt ist in allen seinen Zügen bewusst einfach gehalten. Das fängt beim Equipment an. Turniere stellen sogar die Schläger und Tische. Zum Üben reicht jede handelsübliche Tischtennisplatte und ein Clickball-Schläger.

Da das Spiel weniger auf hochspezialisierte Ausrüstung aufbaut, fördert es eher eine einfache Spielweise, die es jedem ermöglicht in den Sport einzusteigen. Menschen aller Altersgruppen und Fähigkeiten können Clickball ausprobieren und finden schnell einen Zugang. Bestimmt kennt jeder die Videos von absoluten Tischtennis-Profis, die Bälle mit so viel Spin spielen können, dass sie für normale Spieler einfach nicht zu retournieren sind. Dieser Aspekt wird bei Clickball komplett genommen. Der Sport legt seinen Fokus weg von rein technischen Fähigkeiten wie Spin und legt den Fokus auf Strategie und richtige Positionierung.

Anfänger finden sich schnell im Spiel zu Recht. Fortgeschrittene Spieler können die Nuancen ihres Taktikspiels verfeinern.

Soziale und physische Gesundheitsaspekte

Ganz ähnlich wie bei Tischtennis, geht es bei Clickball dazum, die Hand-Augen-Koordiniation zu trainieren und an der gesamten körperlichen Fitness zu schrauben. Clickball bietet den entscheidenden Vorteil, dass das Spiel für alle Könnensstufen geeignet ist und somit eine wettbewerbsarme Umgebung geschaffen wird. Strategie und schnelles Denken stehen natürlich im Vordergrund. Als aufstrebende Sportart, deren Einfachheit und geringer Ausrüstungsgrad viele Spieler anspricht, ist es das Ziel vor allem Strukturen zu schaffen, die viele Spieler. Insofern ist Clickball nicht nur ein schöner Sport, um die eigene Fitness zu pushen, sondern vor allem auch, um Kontakte zu knüpfen und mit Gleichgesinnten eine lockere Partie spielen zu können.

Clickball-Ausrüstung

Clickball-Schläger

Das wichtigste Utensil und gleichzeitig größte Unterschied zum herkömmlichen Tischtennis ist der Schläger.

Da der Sport noch nicht weitläufig verbreitet ist, ist es gar nicht so leicht den richtigen Schläger zu finden. Gut sortierte Tischtennisläden vor Ort werden mit Sicherheit weiterhelfen können. Darüber hinaus, macht es Sinn auch nach Ping-Pong-Schlägern zu fragen, da das der gängige Begriff in den meisten Teilen der Welt für diesen Sport ist.

Auf clickball.de wird der offizielle Schläger angeboten. Die Anschaffung hält sich auch preislich noch im Rahmen.

Der offiziell auf Weltmeisterschaften eingesetzte Schläger war zuletzt der Sanwei Ping Pong Schläger, der auch als Sanwei Sandpapier Schläger zu finden ist.

Da es das erklärte Ziel des Sports ist Chancengleichheit durch gleichwertiges Material herzustellen, gibt es ansonsten nichts, worauf man bei der Suche nach einem passenden Schläger aufpassen muss. Die Schläger sind eben alle gleich. Daher macht es auch wenig Sinn sich einen Schläger mit Schleifpapier selbst zu basteln und feinzutunen, da die Schläger bei den Turnieren selbst ohnehin von den Veranstaltern gestellt werden.

Tipps für die richtige Ausrüstung

Neben dem Schläger werden bei Clickball ganz normale Tischtennis-Bälle und -tische genutzt. All das enstpricht den normalen Normen wie man sie vom Tischtennis kennt.

Darüber hinaus ist bequeme und komfortable Sportbekleidung mit viel Bewegungsfreiheit wichtig. Schuhe sollten so gewählt werden, dass sie eine gute Bodenhaftung bieten, den bei den schnellen Ballwechseln sind kurze und abrupte Bewegung üblich.

Bei längeren Spielen solltest du auf ausreichend Flüssigkeit sowie schnell verwertbare Kohlenhydrate achten.

Für wen ist Clickball geeignet?

Welche Altersgruppen und welche Fähigkeiten?

Ähnlich wie Tischtennis ist Clickball ein Sport, den Menschen jedes Alters starten können. Für Kinder empfiehlt sich wie beim regulären Tischtennis auch, ein Einstieg ab ca. 8 Jahren. Die einfachen Spielregeln und die deutlich weniger technischen Anforderungen an den Sport sind ideal, um gerade junge Anfänger an den Tischtennis-Sport allgemein heranzuführen. Für Senioren dagegen ist es eine ausgezeichnete Wahl, um sich auf Augenhöhe mit jüngeren Spielern zu begegnen.

Clickball in Schulen und Tischtennis-Vereinen

Im Prinzip ist es kinderleicht den Sport auch in Schulen und Tischtennis-Vereinen zu etablieren, da der Materialaufwand minimal ist. Die groben Regeln sind vom Tischtennis bekannt, der Rest ist hauptsächlich nur eine Anpassung der Zählweise. Der einfachere Zugang ist eine perfekte Möglichkeit, um im Sportunterricht die Schüler an Tischtennis heranzuführen. Ambitioniertere Spieler können so auch eine herausfordernde Partie mit einem Anfänger spielen.

Selbst im Tischtennis-Verein bringt Clickball eine super Abwechslung zum Spiel mit Topspin, Sidespin usw. Ob als lockere Trainingseinheit nebenbei oder um wirklich gezielt an der Beinarbeit und strategischen Denken unter neuen Bedingungen zu arbeiten, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Fakt ist, dass Clickball-Schläger in jedem Tischtennis-Verein auf großes Interesse stoßen werden.

Clickball spielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Wo kann man Clickball spielen?

Tischtennis ist in Deutschland einer der am meisten verbreitetste Sport. In fast jeder Sporthalle findet sich irgendwo eine Platte, selbst in einigen heimischen Gärten oder Kellern sind Tischtennis-Platten zu finden. Mit den passenden Schlägern kann es dann sofort losgehen.

Wenn es darum geht, regelmäßiges Training zu finden, wird es im deutschsprachigen Raum schon schwieriger. Eine gute Anlaufstelle in Deutschland für alle Fragen rund um Turnierwesen und regelmäßige Treffen sind die Seiten von clickball.de. Auch der deutsche Tischtennis-Bund widmet dem Sport eine eigene Sektion auf seiner Seite. Die entsprechenden Gegenstücke sind in der Schweiz Swiss Table Tennis und in Österreich der Österreichische Tischtennis Verband.

Für alle, die Clickball regelmäßig und professionell betreiben wollen, bleibt der lokale Tischtennisverein die beste Anlaufstelle, um sich zu verknüpfen und Kontakte in die Szene zu finden.

Veranstaltungen und die Zukunft von Clickball

Clickball ist gerade für das Publikum ein gut anzuschauender Sport, denn die Ballwechsel sind spektakulär, aber auch gut zu verfolgen. In Deutschland findet der Clickballcup 2024 in Fulda statt und erfreut sich einer regen Beteiligung.

Auch weltweit ist der Sport, als Ping-Pong bekannt, auf dem Vormarsch. Matchroom begleitete und organisierte die die World Ping Pong Masters bis zur Corona-Pause und versuchte Clickball zu einem ähnlichen Publikumsmagneten zu machen, wie es ihnen beispielsweise schon mit Darts oder Billard gelungen ist. Der Ping Pong World Cup 2024 wurde in einem neuen Kontext in Mexiko ausgetragen.

Die Zukunft von Clickball scheint also sehr rosig zu sein. Der Sport ist sehr publikumswirksam, hat eine breite Basis durch seine Ursprünge im Tischtennis und kann ohne großen Aufwand von so gut wie jeder Person gespielt werden. Es gibt immer wieder Versuche den Sport fernsehtauglich zu machen und auch Live-Übertragungen zu bringen. Auf Dauer könnte sich Clickball also als zweite Tischtennis-Variante etablieren. Daher bleibt nur noch die Frage: Wann probierst du den Sport aus und traust dich an die Schläger aus Schliefpapier?

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