Bist du neugierig was Discgolf ist und möchtest das Spiel kennenlernen? Dann bist du hier genau richtig!
Discgolf wird von Tag zu Tag beliebter! Wir geben dir einen Einblick in die Grundlagen, alles was du zu Scheibentypen wissen musst, bis hin zu den Regeln und Strategien beim Discgolf.
Mach dich also bereit für einen Crashkurs über Discgolf – ein Grundkurs für Anfänger! Die Reise beginnt hier. Lasst uns eintauchen.
Was ist Discgolf und warum ist es so beliebt?
Discgolf ist alles nur kein typischer Sport. Du kennst sicherlich Golfer, die mit einem Schläger einen Ball über den Golfplatz jagen. Genauso wirst du auch schonmal einen Frisbee im Park geworfen haben.
Discgolf ist eine Kombination aus beiden Sportarten.
Beim Discgolf werden spezielle Frisbeescheiben über einen Parcours hinweg geworfen und müssen in einem bestimmtem Ziel landen.
Die Grundlagen dieses lockeren und leicht zugänglichen Sports sind schnell erklärt. Auch die Lernkurve ist zu Beginn sehr steil, sodass man bereits nach kurzer Zeit große Fortschritte machen kann. Selbstverständlich braucht man aber auch beim Discgolf eine ordentliche Portion Durchhaltevermögen und sehr viel Training, um auf professionellem Niveau zu spielen.
Discgolf ist kostengünstig, das Einsteigerequipment ist erschwinglich und mit den richtigen Scheiben auch so gut wie überall im Freien spielbar.
Außerdem bietet Discgolf eine tolle Möglichkeit, um einfach Spaß mit Freunden zu haben und einen schönen Tag im Freien zu genießen.
Wie funktioniert Discgolf? – Die Regeln auf dem Discgolf-Parcours
Wer die grundlegenden Regeln von klassischem Golf kennt, dem werden viele der Regeln vom Discgolf bereits bekannt vorkommen.
Gespielt wird mit speziellen Frisbee-Scheiben. Das Ziel ist es, diese mit so wenigen Würfen wie möglich das Loch beziehungsweise beim Discgolf das Netz zu erreichen. Alle Spieler starten vom gleichen Startpunkt und werfen die Scheibe in Richtung des Zielkorbs.
Der nächste Wurf beginnt von der Stelle, wo die zuvor geworfene Scheibe liegen geblieben ist. In der Regel legst du einen Marker unter die Scheibe und wirft aus einer festgelegten Zone um die Scheibe weiter.
Wer mit den wenigsten Würfen den Zielkorb erreicht, gewinnt.
Auf einem echten Parcours wird jeder Bahn ein Wert an wahrscheinlich benötigten Würfen zugewiesen. Dieser Wert nennt sich – wie beim klassischen Golf auch – das Par.
Notiert wird nach offiziellen Regeln die Differenz aus den tatsächlich erfolgten Würfen und den angegebenen Würfen für die Bahn. Wenn Du also eine Bahn, die mit 3 Par angegeben wird, mit 2 Würfen schaffst, notierst Du eine -1 und bist damit 1 unter Par. Gelingt dir die Bahn mit 5 Würfen, notierst Du +2 und bist 2 über Par.
Wirfst Du unabhängig von Turnieren einfach nur in deiner Freizeit im Park, bleibt es natürlich dir überlassen, einfach nur die Anzahl der benötigten Würfe zu notieren.
Discgolf hat in Deutschland einen rasanten Zulauf erhalten. So sind Turniere und Meisterschaften über eine Länge von 9 oder 18 Bahnen mittlerweile deutschlandweit in Hülle und Fülle zu finden.
Informiere dich am besten auf den Seiten vom offiziellen Verband. Dort findest Du auch die sehr ausführlichen Spielregeln, insbesondere mit Hinweisen zum Spiel bei Turnieren.
Verschiedene Scheibentypen, die beim Discgolf verwendet werden, und ihre unterschiedlichen Funktionen
Beim Discgolf gibt es eine Vielzahl von Scheibentypen, die für das Spiel verwendet werden.
Ein herkömmlicher Frisbee hat fast nichts mit einer Discgolf-Scheibe zu tun.
Du wirst mehrere Scheiben für einen erfolgreichen Start im Discgolf benötigen, denn sie unterscheiden sich in mehreren Aspekten und beeinflussen die Flugbahn entscheidend.
Genau das macht den Reiz des Sports aus. Die Auswahl der richtigen Scheibe für den bevorstehenden Wurf und das richtige Handling dieser Scheibe.
Weite des Wurfs – Auswahl der Scheibe
Genauso wie es beim klassischen Golf unterschiedliche Schlägertypen gibt, unterscheiden sich auch die Scheiben beim Discgolf. Es gibt Scheiben für weite Würfe von bis zu 100 Metern, Scheiben für mittlere Distanzen und Scheiben, die man zum Putten also für kurze Würfe aufs Netz nutzt.
Für möglichst weite Würfe werden Driver-Discs verwendet. Diese sind am Rand relativ spitz geformt, was den Luftwiderstand deutlich verringert. Dadurch fliegen sie relativ weit, sind aber verhältnismäßig instabil, was ihr Flugverhalten angeht.
Etwas breiter sind die Scheiben für mittlere Distanzen geformt. Diese nutzen wir also für Wurfweiten, die bei den letzten Würfen vorm Putten vorkommen. Die Form erhöht den Luftwiderstand so weit, dass noch weitere Würfe möglich sind, aber durch die höhere Stabilität der Wurf präziser gelingen kann.
Für Würfe ins Ziel, also das Putten, werden Scheiben mit dem rundesten Rand und folglich der stabilsten Flugbahn verwendet.
Richtung des Wurfs und Flugbahn
Die Flugbahn wird entscheidend durch die Rotation der Scheibe beeinflusst. Bei einem klassischen Rückhandwurf (das ist der Wurf, den man als Laie mit Abstand am häufigsten anfangs macht) entsteht bei einem Rechtshänder eine Rotation der Disc im Uhrzeigersinn. Das hat zur Folge, dass gegen Ende des Flugs die Scheibe einen Drall nach links entwickelt. Eine Disc fliegt also nicht „von sich aus“ bis zum Ende des Wurfs kerzengerade.
Durch Form der Scheibe lässt sich diese Eigenschaft jedoch manipulieren. Man unterscheidet dabei zwei Flugphasen: Turn und Fade.
Turn
Turn ist der Ausdruck für den Beginn der Flugphase. Mit dem Turn wird also beschrieben ob eine Scheibe zu Beginn ihrer Flugphase die Tendenz hat gerade zu fliegen oder nach links oder rechts abzukippen.
Eine Abkippen nach links bezeichnet man als eine overstable Disc, ein Abkippen nach rechts als eine understable Disc. Scheiben, die die Tendenz haben zu Beginn gerade aus zu fliegen, werden als stable bezeichnet.
Auf jeder Scheibe wird durch Zahlen ausgedrückt wie stark dieser Effekt des Turn auf die Scheibe wirkt. Wir erinnern uns: Eine Scheibe, die von einem Rechtshänder mit einem Rückhandwurf abgeworfen wird, entwickelt eine Tendenz nach links abzubiegen. Ein positiver Wert beim Turn gibt an diesen Effekt zu verstärken. Eine „+3“ gibt also an, dass eine Scheibe noch weiter nach links fliegen würde, als es bei einer tendenziell stabilen Scheibe mit einem Turnwert von „0“ der Fall wäre. Eine negative Zahl wie „-2“ drückt also aus, dass diese Scheibe sogar gegenteilig eine Tendenz nach rechts entwickeln würde.
Fade
Der Fade beschreibt das Verhalten der Scheibe gegen Ende ihres Flugs. Das bedeutet, dass nach der Turnphase noch einmal eine Möglichkeit besteht die Flugbahn durch die Scheibe zu beeinflussen. Die Skala ist hierbei lediglich positiv und geht aktuell von 0 bis 6. Eine hohe Zahl sagt aus, dass die Tendenz relativ früh während des Fluges und auch sehr stark nach links abzukippen hoch ausgeprägt ist. Eine „0“ dagegen steht beim Fade für eine tendenziell gerade Flugbahn auch zum Ende des Wurfs.
Höhe des Wurfs
Naturgemäß wird jeder Gegenstand durch sein Gewicht von der Erdanziehungskraft nach unten gezogen. So ist das natürlich auch bei einer Discgolf Scheibe der Fall. Durch den Abwurf entsteht jedoch der Effekt, dass eine Scheibe für eine kurze Zeit nach oben abheben möchte. Dieser Effekt wird physikalisch als Auftriebskraft (englisch: „Lift“) bezeichnet. Ein Gefühl für diesen Spiel von Auftriebskraft und Erdanziehungskraft zu haben ist immens wichtig, da es beeinflusst, ob ein Wurf nach kurzer Zeit wieder sinkt oder möglicherweise ungewollt weit nach oben abhebt und ungewollte Dinge geschehen.
Die Auftriebskraft während eines Wurfs wird durch die allgemeinen Faktoren der aktuellen Luftdichte und Luftgeschwindigkeit beeinflusst (Skiflieger springen lieber bei Gegenwind als bei Rückenwind, da sie dadurch weiter fliegen) sowie der „Glide-Eigenschaft“ der Scheibe.
Glide
Da die Luftdichte und die aktuelle Luftgeschwindigkeit nicht beeinflussbar sind, ist die Form der Scheibe die zu einer stärkeren Auftriebskraft führt natürlich ein entscheidender Faktor. Je höher der Glide ist, – hier reicht die Skala aktuell von 1 bis 7 – desto stärker ist auch die Auftriebstendenz ausgeprägt.
Gerade wenn man zu Beginn seiner Discgolf-Karriere sich noch mit starken Abwürfen schwer tut, aber beispielsweise auch bei stärkerem Gegenwind, kann man Scheiben mit höheren Glide-Werten nutzen, um diesen Umstand auszugleichen. Niedrige Luftdichte (z.B. in hohen Höhenlagen oder bei Hitze) führt ebenfalls zu weniger Lift, weswegen sich ein höherer Glide-Wert hier bezahl machen kann.
Abwurfgeschwindigkeit
Alle bisher besprochenen Scheibeneigenschaften (Turn, Fade und Glide) haben eine gemeinsame Grundlage: Mit welcher Geschwindigkeit wurde die Scheibe abgeworfen?
Keine der bisher besprochenen Eigenschaften wird tatsächlich seine Kraft entfalten, wenn eine Scheibe nicht ausreichend stark abgeworfen wurde.
Hierfür gibt es ebenfalls einen Richtwert, der auf jeder Scheibe abgebildet ist, der Speed-Wert. Dieser gibt an, mit welcher Kraft eine Scheibe abgeworfen werden muss, damit diese ihre Kraft entfalten kann. Ein höherer Speed-Wert gibt also nicht an, dass eine Scheibe schneller fliegt! Hier geht es um um die notwendige Abwurfgeschwindigkeit von der abhängt, ob eine Scheibe überhaupt in ihr vorgesehenes Flugverhalten kommt. Auf einer Skala von 1 bis 15 wird dieser Wert ausgedrückt, wobei ein hoher Wert eine hohe Abwurfgeschwindigkeit voraussetzt.
Anfänger sollten sich eher an niedrige bis mittleren Werten orientieren, um die notwendige Wurfstärke aufzubringen. Erst auf diese Weise entfalten die Scheiben ihr Potenzial.
Die Auswahl der richtigen Discgolf-Scheibe
Zusammengefasst heißt das also, dass man sich bei der Scheibenauswahl ganz grundsätzlich für mehrere Scheiben entscheiden muss, die für den Abwurf (Driver), die Mitteldistanzen (Mid Range) und die Kurzdistanz (Putten) jeweils geeignet sind.
Darüber hinaus hat jede einzelne Scheibe wiederum Eigenschaften, die durch Zahlen, die auf die Scheibe gedruckt sind, wiedergegeben werden.
- Speed: 1 bis 15 (Gibt die notwendige Abwurfgeschwindigkeit an)
- Glide: 1 bis 7 (Gibt einen Faktor der Auftriebskraft der Scheibe an)
- Turn: -5 bis 2 (Gibt die Abkippneigung in der mittleren Flugphase an)
- Fade: 0 bis 6 (Gibt die Abkippneigung in der Endphase des Flugs an)
Das klingt alles zunächst ganz schön kompliziert. Die einfachste Möglichkeit, ohne viel Nachdenken zu starten ist sich ein Beginnerset zu besorgen. Gute Beginnersets sind schon auf amazon zu finden.
Darüber hinaus gibt es einige Online-Shops, die sich bereits auf das Thema spezialisiert haben. Dort findest Du neben Einsteigersets auch ausreichend viel Zubehör.
Für fortgeschrittene Spieler, Profis und alle die sich einen Überblick verschaffen wollen, zeigt die Seite von discgolfbagbuilder.com eine super Übersicht fast aller verfügbaren Scheiben und ihrer Flugeigenschaften an.
Wenn dir das nicht reicht und du dich noch genauer informieren willst, dann schaue dir folgende Videoserie an.
Tipps für Einsteiger: Ratschläge von erfahrenen Discgolfspielern, um dir einen guten Start in den Sport zu ermöglichen
Der Start ins Discgolf kann überwältigend sein. Allein die Auswahl der richtigen Scheibe ist schon eine Wissenschaft für sich. Deshalb ist es wichtig, die richtigen Tipps und Ratschläge zu verinnerlichen. Hier sind einige Hinweise, die du als Discgolf-Anfänger im Hinterkopf behalten solltest:
- Übe regelmäßig: Je mehr du übst, desto besser wirst du deine Scheiben kontrollieren. Übertreibe es aber nicht bei den ersten Malen um deinen Arm an die Bewegung zu gewöhnen und spiele regelmäßig.
- Beginne mit Putter-Scheiben: Beginne mit kurzen Abständen auf den Korb und starte mit Scheiben, die du leicht kontrollieren kannst. Steigere dich, wenn du ein gutes Gefühl beim Putten erarbeitet hast.
- Lerne das Flugverhalten der Scheibe: Bookmarke diesen Artikel, schaue Videos und lerne alles über die Scheiben. Erst wenn du das Flugverhalten verinnerlicht und verstehst, kannst du auch die richtige Scheibenauswahl bei Wind und Wetter treffen!
- Richtige Ausrüstung: A propos Wind und Wetter. Die richtige Kleidung, ausreichend Getränke und – ganz wichtig – stabiles und rutschfestes Schuhwerk für einen sicheren Stand, ermöglichen dir erst lang anhaltenden Spaß.
- Sprich Leute an und hole dir Tipps: Achte im Park darauf, ob du Discgolfer siehst und erkundige dich in deiner Stadt nach typischen Discgolf-Spots. Die Spieler sind eine tolle Community und immer für einen Tipp bereit.
- Sei geduldig: Discgolf ist kein trivialer Sport, sondern erfordert Übung und viel Auseinandersetzen der Scheibentheorie. Du wirst ein paar Würfe brauchen, bis du den Dreh raus hast, aber gerade das macht den Reiz aus!
Diese Tipps sollen dir für einen guten Einstieg helfen! Nachdem du die Grundlagen kennengelernt hast, solltest du nicht mehr warten, sondern dir eine Scheibe besorgen, rausgehen und Spaß haben!
Für wen ist Discgolf geeignet?
Discgolf ist ein sehr zugänglicher Sport. Es ist eine tolle Möglichkeit aktiv zu bleiben. Als Einzelsportart, aber auch um Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, ist Discgolf eine tolle Möglichkeit. Du brauchst keine besonderen Fitnessvoraussetzungen. Und ob du gerade erst anfängst oder schon ein Discgolf-Profi bist, ist egal, denn du wirst genauso viel Zeit und Spaß auf der Wiese verbringen wie deine Mitspieler.
Für das Spiel mit Kindern kann man den Schwierigkeitsgrad etwas verringern, indem man die Körbe an einfachen Stellen postiert und nicht über zu weite Strecken spielt.