Schulsport in 2024: 8 grandiose Tipps

Seit jeher ist Schulsport ein zentraler Bestandteil des Schullebens. Das traditionelle Sportangebot besteht aus Mannschaftssportarten wie Fußball, Volleyball oder Basketball sowie Leichtathletik und Geräteturnen.

Wenn du jedoch auf der Suche nach etwas Neuem und Innovativem bist, dann bist du hier genau richtig. Egal ob du als Lehrer, Schüler oder Eltern dir Inspiration für Abwechslung im allgemeinen Schulunterricht holen möchtest, du wirst hier auf jeden Fall fündig.

Wir stellen dir in diesem Blogbeitrag ein paar ungewöhnliche Ideen für den Schulsport vor. Diese werden dem Sportunterricht oder jeder außerschulischen Sportaktivität danach eine neue, spannende Wendung geben. Wir wollen mit unseren kreativen Vorschlägen den Spaß im Sportunterricht neu definieren.

Schnapp dir also die passende Ausrüstung und unsere neuen Ideen für dein Klassenzimmer!

Vorteile des Schulsports

Dass Schulsport viele Vorteile mit sich bringt, ist kein Geheimnis. Jede Schülerin und jeder Schüler, der sich regelmäßig körperlich betätigt, hält sich gesund und fit. Sport kann das soziale Miteinander fördern, es steigert das Selbstvertrauen und gibt Kindern die Möglichkeit, Teamarbeit zu erlernen.

Auf dem Bewegungsgipfel im Dezember 2022 wurde die Wichtigkeit von Sport im Alltag im Allgemeinen und insbesondere des Schulsports auf höchster Ebene hervorgehoben. Durch die Corona-Pandemie war der Breitensport und der Schulsport extrem eingeschränkt. Die Kinder sind in ein Bewegungsdefizit gerutscht, aus welchem sie schnell wieder herauskommen müssen.

Allgemein gesprochen, fördert Bewegung im Alltag langfristig das Wohlbefinden. Sport beugt Übergewicht vor, fördert die psychische Gesundheit und verringert das Risiko an verschiedenen Krankheit zu erkranken deutlich. Insgesamt führt regelmäßige Bewegung zu einem längeren und gesünderem Leben.

Wo steht der Schulsport heute?

Die aktuelle Situation im Schulsport ist leider alles andere als rosig.

Zwei größere Problemfelder beschäftigen Lehrerverbände als auch die Schüler.

Zum einen verbinden viele den Schulsport mit negativen Gedanken und Demütigung. Zum anderen ist die Ausstattung der Sportstätten an Schulen und die Sportstätten selbst teilweise in so einem maroden Zustand, dass an einen regulären Sportbetrieb an Schulen an vielen Orten nicht zu denken ist.

Negative Erfahrungen beim Schulsport

Leider erinnern sich viele eher mit negativen Gedanken an den Schulsport zurück. Warum ist das so?

Eintönige und starre Vorgaben machen kreatives Ausprobieren oft schwer. Der Fokus liegt oft auf Wettkampfsport und nur selten ist Platz für Neues. Wer kann sich nicht an die Situation erinnern, dass beim Wählen von Teams am Ende immer die unsportlichsten oder sogar unbeliebtesten Kinder zurückbleiben? Dieses Prozedere wiederholt sich Woche für Woche und kann für die Betroffenen schnell zur Qual werden. Wie soll man auf diese Weise überhaupt seine Liebe zum Sport entdecken? Viel schlimmer: Gerade diejenigen, denen mehr Sport am meisten bringen würde, bekommen ihn im Sportunterricht so richtig madig gemacht.

Das ist eine traurige und besorgniserregende Erkenntnis. Zugehörigkeitsgefühl ist für Kinder besonders wichtig. Beim Schulsport kommen Kinder immer wieder in exponierte Situationen, die sehr intime Bereiche wie Körperstatur und Bewegung berühren.

Sportunterricht kann, wenn er falsch vermittelt und betreut wird, zu dauerhaften Kränkungen führen, die einen ein Leben lang prägen

Leistungsdruck und und die ausschließliche Benotung der Ausführung führen dazu, dass Kinder den Lust am Sport verlieren. In nur wenigen Fällen begleitet und bewertet die Lehrkraft die Entwicklung seiner Schüler und Schülerinnen und versteht sich mehr als Coach als als Juror.

Natürlich gibt es rührende Beispiele von Lehrkräften, die über das normale Maß hinaus versuchen, ihren Schülern eine positive Einstellung zu Sport, Teamwork und Bewegung zu vermitteln. Leider sind ihnen aber an einem anderen Punkt oftmals die Hände gebunden.

Zustand der Sportstätten an Schulen

In Deutschland erreichen nur noch 40% der Kinder die empfohlenen Bewegungszeiten der WHO. Um unseren Alltag zu bewältigen, müssen wir uns immer weniger bewegen. Kindern wird der Bewegungsmangel vorgelebt und Computerspiele und soziale Medien konkurrieren immer mehr mit der Zeit, die man im Freien beim Sport verbringen könnte.

Das ist ein problematischer Zustand, für den die Kinder am wenigsten können. Kinder wollen sich bewegen, es mangelt ihnen nicht an Motivation. Spielen, Rennen und Toben ist schließlich die Art und Weise, wie Kinder die Welt entdecken. Auch für ältere Kinder und junge Erwachsene ist Sport weiterhin ein zentraler Bestandteil davon, wie man seinen eigenen Körper erfährt.

Die Schule bildet mit dem Sportunterricht das Fundament für diese Erfahrungen.

Leider stellen sich die Vertreter des Deutschen Sportlehrerverbandes (DSLV), der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), des Fakultätentages Sportwissenschaft (FSW) und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in ihrem Memorandum Schulsport aus dem Jahr 2019 dem Schulsport in Deutschland ein eher ernüchterndes Zeugnis aus. 

Die Situation sei ausbaufähig, aber immerhin auch nicht so schlecht wie in anderen Ländern. Die Sportstätten in Deutschland und die Ausstattung leiden unter einem großen Investitionsstau und der Sanierungsbedarf ist enorm.

Insbesondere die Situation an Grundschulen sei besonders problematisch, da es hier selbst zu einem so großen Personalmangel komme, dass fachfremde Lehrerinnen und Lehrer die Sportstunde übernehmen müssten.

In vielen Fällen fallen die Stunden auch ganz aus.

Etwas drastischer schildert es diese Reportage der Sportschau. In vielen Fällen kommen die Kinder gar nicht mehr zum Schulsport. Das angebotene Bewegungsprogramm entspricht nicht mehr dem eigentlichen Auftrag der Schulen.

Das Problem sind vielerorts nicht die Fachkräfte. Es stehen an vielen Orten einfach keine Sportstätten mehr in der Nähe bereit. Schülerinnen und Schüler müssen teilweise einige Minuten zum Bus laufen und dann 20 Minuten zur Turnhalle gefahren werden. Mit Umziehen und Auf- und Abbau der Geräte bleiben vielerorts nur noch 30 Minuten effektiver Bewegungszeit pro Woche.

Darüber hinaus wird dem Sportunterricht in der Gesellschaft oft eine nachrangige Rolle eingeräumt. Als erstes wird an der Ausstattung für den Sport gespart oder die Stunde komplett ausfallen lassen. Andere Fächer, beispielsweise aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, genießen einen ganz anderen Stellenwert.

Die enormen Potenziale, die der Schulsport in Sachen Inklusion, Teamfähigkeit und Gesundheit liefern könnte, werden aktuell komplett verschenkt.

Perspektive und Lösungsansätze für den Schulsport

Die gute Nachricht ist, dass es viele unterhaltsame und spannende Sportarten gibt, die Schülerinnen und Schüler gleichermaßen ansprechen und Spaß machen. Bei viele eher unbekannten Sportarten stehen sozial-integrative Aspekte des Sports im Vordergrund, sodass vor allem die Zusammenarbeit in der Gruppe und der Spaß im Vordergrund stehen. Das schafft Basis, um persönlichen Ehrgeiz aus der eigenen Motivation heraus zu entwickeln.

Fußball, Basketball, Laufen und Geräteturnen sind großartige Möglichkeiten, um die Schüler zu körperlichen Aktivitäten und Wettbewerb anzuregen. Aber wieso nicht mal über den Tellerrand schauen?

Das Fördern von ungewöhnlichen Sportarten in der Schulhalle, kann ganz neue Spannung in die Sportklasse bringen und die Kinder ungemein motivieren, wenn sie auf spielerische Art und Weise ihre Komfortzone gemeinsam verlassen.

Der Zugang zu alternativen Aktivitäten für den Schulsport war noch nie so einfach und leicht wie heute.

Wir wollen als Anregung ein paar der ungewöhnlichsten und schönsten Sportarten für die Schule vorstellen. Unsere Ideen berücksichtigen auch die besonderen Probleme, denen der Schulsport aktuell begegnet.

Eine Liste ungewöhnlicher Schulsportarten

Pickleball: Eine Alternative zum Tennis, die praktisch überall gespielt werden kann ist Pickleball. Es reicht ein Pausenhof und eine Spielfeldmarkierung, um loszulegen. Das Equipment ist überschaubar: Schläger und ein Ball reichen, um schon erste Ballwechsel zu spielen. Idealerweise kann noch ein Netz gespannt werden und Spielfeldmarkierungen angebracht werden, um an die Originalfassung heranzukommen. Der Ball fliegt bei Pickleball deutlich langsamer als beim Tennis. Gespielt wird in der Regel im 2 gegen 2, was die Motivation in der Klasse für das Spiel nochmals erhöhen kann. Der Untergrund muss hart sein, daher ist der Pausenhof bestens geeignet.

Speedminton: Ein weiterer Schlägersport im Freien ist Speedminton. Hier wird sogar explizit ohne Netz gespielt. Zum Einsatz kommen spezielle Schläger und eine federballähnlicher Speeder. Speedminton ist ein sehr schnelles Spiel und eher was für Jugendliche. Erfunden wurde die Variante mit ihrem offiziellen Namen Crossminton in Berlin, weswegen das Spiel auch einen urbanen Charakter hat. Dennoch ist der ideale Spieluntergrund Rasen.

Speedminton ist perfekter Schulsport für ältere Kinder
Speedminton ist ein perfekter Schulsport für ältere Kinder

Tchoukball: Tchoukball ist ein Hallensport und benötigt den entsprechenden Platz. Anders als bei Fußball oder Basketball wird beim Tchoukball explizit auf Körpereinsatz verzichtet, was es deutlich einfacher macht heterogene Gruppen gemeinsam spielen zu lassen. Das Spiel ähnelt Handball, geworfen wird jedoch auf aufgestellte Trampoline. Punkte erzielt man durch Abpraller, die der Gegner nicht rechtzeitig abfängt.

Kin-Ball: Ebenfalls ein Hallensport, der viel Platz benötigt ist Kin-Ball. Hierbei handelt es sich wohl um einen der Mannschaftssportarten, die am stärksten einen sozial-integretiven Charakter verfolgt. Insgesamt spielen drei Mannschaften gegeneinander, wobei die Teams völlig heterogen zusammengestellt sein können. Bei jedem Angriff muss sich die Mannschaft vollständig um den riesengroßen Ball versammeln und auch die verteidigende Mannschaft muss sich jederzeit gut untereinander abstimmen.

Indiaca: Mit einem Handfederball wird Indiaca an Volleyball-Plätzen gespielt und verfolgt sehr ähnliche Regeln. Ohne Netz ist das Spiel aber auch überall im Freien möglich. Es ist langsamer und etwas weniger laufintensiv als Volleyball und ermöglicht so vielen einen leichten Einstieg.

Indiaca als Schulsport
Indiaca kann als Schulsport in der Halle oder im Pausenhof gespielt werden

Footmesa: Für Fußballfreunde ist Footmesa eine schöne Abwechslung. Benötigt wird lediglich ein Fußball und ein Tisch mit den richtigen Maßen. Zwei Teams spielen gegeneinander und jonglieren den Ball bis er schließlich auf den Tisch geschossen wird woraufhin ihn die andere Mannschaft verarbeiten und wieder zurück schießen muss. Für Fortgeschrittene Fußballkenner ein schöner Zeitvertreib.

Roundnet: Roundnet, das auch oft als Spikeball bezeichnet wird, ist ein dynamisches Spiel, das Volleyball ähnelt. Der Ball ist jedoch viel kleiner und gespielt wird nicht über sondern auf ein Netz. Die Angreifer schlagen den Ball auf das trampolinartige Roundnet und die Gegner müssen den Ball zurückbefördern. Es braucht weniger Platz als Volleyball und die Anschaffung der Roundnet hält sich preislich noch in Grenzen.

Netball: Eine spannende Alternative zum Basketball ist Netball. Gespielt wird auf Körbe ohne Brett, geworfen wird aber auch mit einem Ball. Netball ist relativ komplex und jeder Spieler und jede Spielerin hat einen bestimmten Radius in dem er oder sie sich bewegen kann. Der Sport ist weniger körperbetont und kann daher schon früh im Sprtlerleben gestartet werden.

Den Schulsport anpassen

Die meisten Leute denken bei Schulsport an die traditionellen Optionen wie Basketball, Fußball und Fußball. Für Lehrkräfte ist es schwierig, sich vom Standard-Sportlehrbuch zu lösen und neue ungewöhnliche Optionen zu erkunden.

Sobald man sich aber dafür entschieden hat, ungewöhnliche Ideen auszuprobieren, geht es darum, eine richtige Planung vorzunehmen. Eine Bestandsaufnahme des notwendigen Platzes für den wird wichtig. Kin-Ball benötigt sehr viel Platz. Indiaca wiederum kann auch in einer abgespeckten Version auf jedem Pausenhof gespielt werden. Darüber hinaus gilt es zu klären, ob das passende Equipment vorhanden oder erschwinglich ist. Einige der hier vorgestellten Sportarten benötigen vergleichsweise wenig Ausrüstung, um viele Kinder gleichzeitig zu beschäftigen.

Mit dem nötigen Enthusiasmus kann das Entdecken unbekannter Sportarten für alle Beteiligten lohnend und vorteilhaft sein. Alleine das neue, unerwartete zu entdecken ist für viele Schüler bereits ein großer Genuss. Mit der richtigen Herangehensweise und dem Fokus auf Führungsqualitäten und Teambildungsfähigkeiten, kann Schulsport wieder zu dem Pool an Motivation werden, für den er eigentlich gedacht ist.

Wer besonders kreativ werden möchte, erkundigt sich bei örtlichen Vereinen oder der Stadt nach nicht-traditionellen Aktivitäten und wird sicher fündig. Eine tolle Abwechslung wäre es, in Anfängerkursen über ganz neue Sportarten wie Bogenschießen oder Bouldern aufgeklärt zu werden und die Kinder so auf ihren zukünftigen sportlichen Alltag vorzubereiten.

Schulsport in der Zukunft

Sport fördert die körperliche Aktivität, kann nachweislich dazu beitragen, schulische Leistungen zu verbessern und erhöht die Motivation und Engagement der Schüler. Leider sind Schulen nicht perfekt ausgestattet, um den Anforderungen an einen umfassenden Sportunterricht gerecht zu werden.

Zu oft steht Leistungssport im Vordergrund. Während auf Medaillen geschielt wird, werden der sozial-integrative Charakter des Sports und die individuelle Entwicklung auf allen Leistungsebenen vernachlässigt.

Auf der anderen Seite gibt es viele Fachkräfte, die abseits vom Mainstream-Sportlehrplans und trotz aller Widrigkeiten hinsichtlich Ausstattung kreativ werden und tolle Konzepte auch im Bereich Nischensport anbieten. Ungewöhnliche Sportarten sind nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, Abwechslung in den Schulalltag zu bekommen. Sie bringen oft ganz neue Perspektiven auf Sport und Teamwork im Allgemeinen mit, die man aus den etablierten Sportarten vielleicht noch nicht kennt.

Geduld und Enthusiasmus – das gehört dazu, wenn man den Sportunterricht spannend und abwechslungsreich gestalten möchte. Unsere Ideen für ungewöhnliche Sportarten können hierzu beitragen, um den Kindern tolle Erlebnisse sowohl auf der sportlichen als auch der sozialen Ebene zu bringen. Wenn du noch mehr Inspiration für altersgerechte Sportarten für Kinder suchst, wirst du in unserer eigenen Rubrik fündig.

Schulsport im Überblick:

Kickball: Baseball mit dem Fuß

Kickball ist eine spannende Mischung aus Baseball und Fußball. Jeder, der sich für Baseball interessiert, aber noch nicht das nötige Equipment hat, sollte sich Kickball ansehen.

Bliteball: Tipp-Kick in Echt

Bliteball – die Mischung aus Kleinfeldfußball und Tipp-Kick kann praktisch überall gespielt werden. Ein toller Spaß – nicht nur – für Kinder!

Teqvoly – Volleyball neu gedacht

Teqvoly – Tischtennis und Volleyball vereint! Ob dynamisch und kompetitiv oder als harmonische Feierabendvariante: Bei Teqvoly kann jeder seine Volleyball-Skills erproben.

Korfball – Toller Mannschaftssport für Frauen und Männer

Korfball ist ein faszinierender Ballsport für beide Geschlechter!

Indiaca – Effektiv in 6 Schritten erklärt

Woher kommt Indiaca, wie wird gespielt und wo kann du ihn professionell betreiben?

Spikeball: Spaß für alle Altersgruppen

Volleyball mit kleinem Ball und einem Netz auf dem Boden. Spikeball ist actionreich, immer und überall spielbar und vielleicht bald schon olympisch!

Netball in 5 Punkten erklärt

Wie funktioniert Netball, wo kannst du den Sport spielen und welche Ausrüstung brauchst du?

Kin-Ball für Anfänger: Ein Leitfaden für diese aufregende Sportart

Kin-Ball erobert die Welt. Was genau Kin-Ball ist und warum es großen Spaß macht, erfährst du hier.

Speedminton, der schnellste Schlägersport der Welt

290 km/h schnelle Bälle, energiegeladene Spieler, kurze und harte Schläger und kein Netz – Willkommen bei Speedminton!

Footmesa für Einsteiger: Fußball, Volleyball und Spikeball in einer Sportart

Footmesa begeistert mit Elementen aus Fußball, Volleyball und Spikeball! Wenn du es einmal spielst, wirst du gefesselt sein.
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