Sport ist für Kinder immens wichtig. Es fördert nachweislich Wohlbefinden, körperliche und geistige Gesundheit und macht uns als Menschen glücklicher.
Suchst du nach Möglichkeiten, deine Kinder mehr in körperliche Aktivitäten einzubinden?
Oder bist du vielleicht verunsichert, weil du schon Sprüche gehört hast wie “Warum sollte man mit seinem Kind schon so früh beginnen?”. Dass das Quatsch ist, wollen wir in diesem Artikel durchgehen.
Wenn du diesen Artikel aufmerksam liest, wirst du genau wissen, warum Sport für dein Kind (auch schon sehr früh!) riesengroße Vorteile in seiner Entwicklung bietet. Du wirst wissen, wie viel Sport für dein Kind gesund ist und wir geben dir Tipps, wie du den besten Sport für dein Kind aussuchen kannst.
Bewegungsmangel bei Kindern und seine Folgen
Es ist erschreckend: Immer weniger Kinder erreichen nicht mehr die empfohlene körperliche Mindestaktivitätszeit der WHO. Während bei den 3- bis 6-Jährigen sich noch mehr als 40 % der Kinder immerhin für mindestens eine Stunde am Tag bewegen, sinkt dieser Wert bei den 14- bis 17-Jährigen auf deutlich unter 20 %.
Der Einzug der Online-Medien ins heimische Kinderzimmer führt dazu, dass Kinder viel mehr Zeit zu Hause, anstatt draußen verbringen. Auch das tägliche Zeitbudget der Kinder ist beschränkt und davon nehmen u.a. soziale Medien einen immer größeren Teil ein.
Die Corona-Pandemie hat Eltern zudem vor noch größere Herausforderungen in Sachen Bewegung für Kinder gestellt.
Das Bewegungs-Zeugnis 2022, welches von der Stiftung “Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit” und der TU München entwickelt wurde, stellt deutschen Kindern gerade mal ein befriedigend bis mangelhaft für ihr Bewegungsverhalten aus.
Und die Erwachsenen sind auch kein gutes Vorbild.
Was bedeutet das für die Entwicklung der Kleinen? Die Biologie folgt immer einer Kosten-Nutzen-Relation. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass körperliche Strukturen, die schlichtweg nicht benutzt werden, schlussendlich auch vom Körper nicht weiter ausgebildet werden und somit verkümmern.
So konnten Wissenschaftlerinnen der Uni Potsdam nachweisen, dass aufgrund des modernen Bewegungsmangels die Knochenstruktur von deutschen Kindern in den letzten Jahren signifikant abgenommen hat. Das Verherrende: Wird das Skelett bei Kindern in jungen Jahren weniger aufgebaut, kann das nicht einfach als Erwachsener nachgeholt werden. Die Strukturen bleiben fragil. Welche Auswirkungen das auf das spätere Leben hat, ist noch nicht klar.
Regelmäßige sportliche Aktivität trägt also entscheidend zu einer gesunden körperlichen Entwicklung des Kindes bei. Sport hat aber noch deutlich mehr zu bieten als das.
Warum Sport für Kinder wichtig ist: Vorteile von Sport für Kinder
Mit Sport im Kindesalter legt man den Grundstein für eine gesunde körperliche Entwicklung des Kindes. Doch das ist nicht alles: Neben den körperlichen Vorteilen bildet Sport das Fundament für soziale Kompetenzen und psychische Gesundheit. Je früher man damit startet, desto besser.
Körperliche Vorteile: Sport ermutigt zu körperlicher Aktivität
Sport bietet viele körperliche Vorteile, von verbesserter Koordination und Kraft bis hin zu mehr Ausdauer. Kinder lernen, auf ihren Körper aufzupassen und entwickeln eine Wertschätzung für körperliche Aktivität, die ein Leben lang anhalten kann.
Psychische Vorteile: Verbessert Fokus und die Konzentration
Das Gehirn wird durch Sport aktiver und angeregt. Während im Erwachsenenalter dadurch Verschleißerscheinungen des Gehirns verzögert werden oder gar nicht erst auftreten, hilft es Kindesalter dabei, das Fokussieren und Konzentrieren zu lernen.
Soziale Kompetenzen: Das Selbstvertrauen durch Sport stärken
Sport ist ein unendlich großes Spielfeld, um sich wichtige Lebenskompetenzen anzueignen. Kinder lernen z.B. Teamarbeit oder einen würdevollen Umgang mit Sieg und Niederlage. Sport kann sogar das Selbstvertrauen stärken, indem er den Kindern zeigt, dass kontinuierliche Arbeit und Hingabe zum Erfolg führen können. Diese Erfahrung der eigenen Kompetenzen und Entwicklung ist für Kinder ungemein wichtig und fördert so ein positives Selbstbild.
Die Forschung steht noch erst am Anfang, norwegische Forscher konnten aber bereits erste Nachweise anstellen, dass sportlich aktive Kinder auch später zu weniger depressiver Verstimmung neigen. Sport kann Kindern auch ein Ventil bieten, um ihre überschüssige Energie auf positive Weise zu verbrauchen.
Welche Sportangebote für Kinder gibt es?
Sportaktivitäten für Kinder können auf völlig verschiedene Arten gemacht werden. Soll es das ambitionierte Sporttraining für Kinder mit klaren Zielen in einem Sportverein sein? Oder bist du auf der Suche nach Sportkursen für Kinder, die ein festes Sportprogramm bieten?
Wenn es darum geht, das passende Sportangebot für dein Kind rauszusuchen, solltest du dich mit der Palette an Sportaktivitäten vertraut machen, die Kindern geboten wird.
- Sportvereine für Kinder bieten eine Vielzahl von Sportprogrammen an, die auf die Interessen und Fähigkeiten Ihres Kindes zugeschnitten werden können. Viele Vereine bieten neben dem Erwachsenenprogramm auch spezielle Angebote für Kinder an. Was gibt es dann schöneres für Kinder als Mama oder Papa auf dem Weg zum regelmäßigen Sport mit zu begleiten?
- Sporttraining für Kinder: Das Sporttraining in einem Verein folgt in der Regel einem festgelegten Sportprogramm, welches vor allem in den Anfangsjahren den Fokus auf den Spaß legt. Kinder, die ihre Sportart entdeckt haben und hier Ambitionen entwickeln, werden ihren Sport auch besser beherrschen wollen. Sportvereine haben oft qualifizierte Trainer, die Ihrem Kind helfen können, seine Fähigkeiten in einer sicheren und unterhaltsamen Umgebung über Jahre zu entwickeln. Daneben bieten Sportakademien auch überregionale Feriencamps an, damit die Kinder auch mit den besten Gleichaltrigen ihrer Sportart in Kontakt kommen können
- Sportkurse für Kinder: Sportkurse sollen junge Sportler an verschiedene Sportarten und Aktivitäten heranführen. Meist sind die Kurse auf einen befristeten Zeitraum festgelegt und bieten so einen ersten Einstieg in eine Sportart. Gerade auch für die kleinsten Kinder gibt es zahlreiche Angebote in Form von Kursen. Erkundigen kannst du dich bei den städtischen Anbietern oder direkt bei den Sportstätten.
- Du kannst mit deinem Kind auch zu Hause und im Alltag Sport treiben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sportliche Aktivitäten für Kinder zu finden. Gerade durch die Corona-Pandemie.
Die besten Sportarten für Kinder
Auf der Suche nach dem passenden Sport fragen sich viele Eltern: Welche Sportarten gibt es für Kinder? Ist Sport auch für Kleinkinder möglich?
Die beliebteste Sportart für Kinder ist der Fußball. Separat betrachtet hat bei den Mädchen das Turnen die Nase vorn, gefolgt vom Schwimmen und dann auch dem Fußball.
Ist aber die beliebteste Sportart auch die beste für das eigene Kind? Welche Sportarten machen mit einem bestimmten Alter Sinn? Und welche ausgefallenen Sportarten, die den Kleinen vielleicht besonderen Spaß machen, gibt es? Um für ein wenig Inspiration zu sorgen, findest du jetzt eine lange Liste mit Sportarten, die für das jeweilige Alter Sinn machen.
Sport für Babys
Babys entwickeln gerade ihre ersten motorischen Fähigkeiten. An Sport ist hier noch nicht zu denken. Eine Ausnahme bildet allerdings der Sprung ins kühle Nass.
- Babyschwimmen ist sehr beliebt und kann bereits mit wenigen Monaten in Begleitung der Eltern im warmen städtischen Hallenbad ausprobiert werden.
Sport für Kinder ab 1 bis 2 Jahren
Bist du schon auf der Suche nach Sportideen für Kleinkinder ab 1 bis 2 Jahren? Sportliche Aktivitäten für Kleinkinder sollten auf das Alter und die Fähigkeiten des Kindes zugeschnitten sein. Herumtoben, Fangen und Verstecken spielen oder Ball hin- und herwerfen wird dein Kind von ganz alleine machen.
- Eltern-Kind-Turnen: Wenn du gezielt dein Kind schon früh fördern willst, ist Eltern-Kind-Turnen der Einstiegsport. Nach kurzem gemeinsamen Spielen und Aufwärmen besteht das Turnen aus Bewegen an Geräten und freiem Spiel.
- Kinderschwimmen: Aufbauend auf Babyschwimmkursen bieten Schwimmschulen auch Kurse für Kleinkinder an. Ein tolles Erlebnis ist es, von der Kursleiterin bis zum Seepferdchen begleitet zu werden. In aller Regel werden Kinder ohne Vorerfahrung im Babyschwimmen, auch problemlos in die Kinderschwimmkurse integriert.
Sport für Kinder ab 3 Jahren
Welcher Sport wird für 3-Jährige besonders spannend? Jetzt geht es darum, den eigenen Körper kennenzulernen und vielleicht auch schon die ersten Stunden ohne Mama und Papa bei einem Sportkurs auszuprobieren.
- Ballett und Tanz: Nach dem Turnen kommt der Tanz. Kleine Kinder profitieren von den gelernten Bewegungsabläufen enorm und profitieren durch gesteigertes Körpergefühl.
- Kinderturnen: Am Seil schwingen, Klettern, Bodenturnen und Geräteturnen. All das erwartet dein Kind beim Kinderturnen – jetzt auch ohne Eltern.
- Stakk: Eine Erfindung aus Deutschland, die Elemente von Boccia weiterentwickelt. Bei diesem Spiel werfen die Kinder Klötzchen in die Nähe eines Zielsteins. Wer am nächsten dran ist, gewinnt!
Sport für Kinder ab 4 Jahren
Du suchst nach Sport für dein 4 Jahre altes Kind? In diesem Alter bieten die ersten Vereine für spezielle Sportarten wie Fußball schon erste Schnuppertrainings an und führen die Kinder an die Abläufe der Sportart heran.
- Judo, Aikido, Karate, Taekwondo: Ein tolles Training für den ganzen Körper und so richtig zum Auspowern sind Kampfsportarten. Das Verletzungsrisiko ist entgegen der landläufigen Meinung deutlich geringer als gedacht. Tolle Einstiege in diese Welt bieten Judo, Aikido, Karate und Taekwondo. Bei diesen Sportarten geht es v.a. darum, den Gegner mit bestimmten Techniken zu Fall zu bringen, ohne ihn aber zu verletzen. Schlagtraining findet dabei zunächst separat auf Polster statt.
- Leichtathletik: Bereits ab 4 Jahren sind einfache Bewegungsspiele, Lauf- und Wurftraining sowie Sprungtechniken für Kinder möglich.
- Ringen: Eine der ursprünglichsten Sportarten überhaupt wird in einfachen Bewegungsspielen auf Judomatten den Kindern nähergebracht. Im Vordergrund steht die Fairness und die Rücksichtnahme auf den anderen.
- Voltigieren: Turnen und dabei gleichzeitig den Umgang mit einem Tier lernen – das ist Voltigieren.
- Fußball: Kleine Nachwuchsfußballstars starten im Bambini-Training, das von Vereinen bereits ab 4 Jahren angeboten wird und an die Abläufe des Fußballs heranführt.
- Tänzerische Früherziehung: Bevor Kinder in richtigen Tanzunterricht einsteigen, können sie mit tänzerischer Früherziehung spielerisch und kindgerecht auf die Bewegungen und das Rhythmusgefühl beim Tanz vorbereitet werden.
- Floorball, Hockey: Wo es ausgeprägte Vereinsstrukturen gibt, wird Floorball oder Hockey gerne schon im Alter ab 4 Jahren angeboten. Damit ist es eine der ersten Mannschaftssportarten im Kindesalter.
Sport für Kinder ab 5 Jahren
Beim Sport ab 5 Jahren können Kinder in der Regel besser mit Geräten wie Schlägern umgehen und bringen auch die Kraft auf, um Distanzen zu überbrücken.
- Tennis: Für die Entwicklung der Motorik und Kraft ist Tennis ein toller Sport. Früh eine Leidenschaft für Tennis zu entwickeln lohnt sich, denn der durchschnittliche Tennisspieler lebt laut Studien insgesamt 9,7 Jahre länger.
- Pickleball: Wem Tennis zu schnell oder hart ist, der kann Pickleball testen. Bei diesem Schlägersport sind die Bälle aus Plastik und gelöchert. So fliegt der Ball langsamer, was es Kindern leichter macht und mehr Erfolgserlebnisse sichert!
- Inline- / Speed-Skating: Bereits mit 5 Jahren können Kinder die Grundlagen für leistungsorientiertes Inline-Skating legen.
Sport für Kinder ab 6 Jahren
Kindersport ab 6 – Jetzt geht es rund. Kinder entwickeln jetzt rasant ein deutliches besseres Raumgefühl, können ihren Körper und ihre Kraft besser koordinieren und werden auch ehrgeiziger, was ihre eigenen Resultate angeht. Viele bisher genannte Sportarten finden jetzt allmählich den Übergang zu einem regelmäßigen Trainingsbetrieb, hinzu kommen folgende Sportarten, die für Kinder in diesem Alter geeignet sind.
- Rhythmische Sportgymnastik: Kinder lernen mit Hilfe von Bändern, Bällen und Reifen akrobatische Bewegungen und schulen so ihre Kondition, Konzentration und Koordination.
- Hip Hop: Hip Hop als Tanzform prägt mit seinen spektakulären Moves das Kind sicherlich lange und sorgt für ein tolles Körpergefühl.
- Reiten: Reitstunden und das regelmäßige Kümmern um das Pferd macht für Kinder ab 6 Jahren Sinn.
- Jiu-Jitsu: Für die Abläufe des Jiu-Jitsu empfehlen die meisten Schulen einen Einstieg ab 6 Jahren, um spielerisch an den Sport heranzuführen. Vereinzelt gibt es auch Angebote für Early Jiu-Jitsu, die bereits 4-Jährige teilnehmen lassen.
- Badminton: Die Rückschlagsportart kann jetzt professionell im Verein geübt werden. Es spricht aber natürlich auch nichts gegen eine entspannte Partie im Park mit den Eltern.
- Einrad: Für Akrobaten und Akrobatinnen ist das Einradfahren eine ungewöhnliche Abwechslung zum täglichen Fahrradfahren.
- Schach: Hier werden die Gehirnzellen mehr beansprucht als der Körper. Logisches und vorausschauendes Denken wird mit Schach sehr stark gefördert. Die Spielprinzipien sind Kindern ab 6 Jahren vermittelbar.
Sport für Kinder ab 7 Jahren
Für Kinder im Alter von 7 Jahren stellen sich immer weniger koordinative Hürden und die Ausdauer nimmt auch immer mehr zu.
- Basketball: Für den Einstieg in den Basketball wählt man in der Regel in etwa das Grundschulalter. Koordination und Teamplay werden durch Basketball gefördert.
- Handball: Auch für Handball sind die Kinderhände etwa ab dem Grundschulalter groß genug. Bei diesem explosiven Sport wird vor allem die Hand-Auge-Koordination sehr stark gefördert.
- Tchoukball: Eine Alternative zum klassischen Handball ist Tchoukball. Sehr ähnlich in der Spielanlage, aber deutlich weniger ruppig, da der Sport ohne direkten Gegenerkontakt gespielt wird!
- Rope Skipping: Seilspringen kennt jeder, aber beim Rope Skipping geht es um mehr. Komplizierte Figuren vollbringen oder so schnell wie möglich zu springen sind nur wenige. Er fördert sehr die Ausdauer und benötigt außer Seil und Klamotten nichts, um einzusteigen.
- Zumba Kids: Eine tolle Möglichkeit, um seinen aktiven Eltern nachzueifern, ist Zumba for Kids.
- Schwertkampf: Im Alter von 7 Jahren bieten die ersten Schulen auch den Umgang mit traditionellen Schwertern an.
Sport für Kinder ab 8 Jahren
Mit acht Jahren, können Kinder immer komplexere und schnelle Bewegungsabläufe meistern.
- Selbstverteidigung: Von Win Tsun bis Krav Maga – die meisten Selbstverteidigungssportarten starten ihre Kurse mit etwa 8 Jahren. Vor allem das richtige Verhalten in realistischen Szenarien wird Kindern langfristig helfen und ihr Selbstvertrauen sehr stark steigern.
- Volleyball: Sich durch die anstrengende erste Phase beim Baggern zu bringen, ist für Kinder ab Jahren sinnvoll.
- Tischtennis: Die Koordinationsfähigkeiten für Tischtennis-Matches bringen Kinder in der Regel mit 8 Jahren mit.
- Kin-Ball: Hier spielen drei Mannschaften mit einem überdimensionierten Ball gegeneinander. Spaß und Teamwork stehen im Vordergrund!
- Cornhole: Ein schönes Wurfspiel für Kinder ist Cornhole. Zwei Mannschaften wechseln abwechselnd kleine Säckchen auf ein Brett und erzielen dadurch Punkte.
Sport für Kinder ab 10 Jahren
- Kajak und Kanu: Ein Sportart für die bereits eine Grundkraft vorhanden sein sollte. Zudem findet sie im Wasser statt, weswegen sie für Kinder ab 10 Jahren sinnvoll ist!
- Kung Fu: Oft verbindet man mit Kampfsport einfaches Box- und Kicktraining. Das ist aber viel zu kurz gedacht, den Kampfsport ist vor allem eins: Persönlichkeitsentwicklung. Und Kung Fu stärkt bei Kindern das Selbstbewusstsein besonders.
Welche Sportart passt zu meinem Kind?
Nachdem du jetzt die Möglichkeiten im jeweiligen Alter kennengelernt hast, fragst du dich womöglich nach welchen Kriterien du den Sport für dein Kind aussuchen sollst?
Grundsätzlich gilt, dass Sport und Bewegung für Kinder aller Altersgruppen geeignet und wichtig sind. Da Sport Kindern hilft, wichtige Lebenskompetenzen zu entwickeln, kannst du so deinem Kind wichtige Unterstützung bieten.
- Berücksichtige bei der Auswahl einer Sportart für dein Kind sein Alter, Fähigkeiten, Entwicklung und seine Interessen. Bei Mannschaftssportarten stehen Teamarbeit und guter Sportsgeist im Mittelpunkt, während Einzelsportarten vor allem die eigene Entwicklung in den Vordergrund rücken.
- Nicht zuletzt solltest du auch mit deinem Kind über seine Vorlieben sprechen. Natürlich ist ein Gespräch mit dem Trainer des Sportvereins auch hilfreich und entscheidend.
- Bei deiner Auswahl wirst du auch abhängig von den Angeboten der Vereine und Sportzentren in deiner Umgebung sein. Das regelmäßige Sporttreiben setzt eine gewisse Logistik voraus, die nicht aus unendlich viel Fahrerei bestehen sollte.
- Für einige Sportarten ist auch die Körpergröße des Kindes entscheidend. Beispielsweise braucht man eine bestimmte Mindesthöhe, um mit Voltigieren anfangen zu können.
- Ist dein Kind eher offen und sucht sich von alleine einen Trainingspartner beim Individualsport oder eher schüchtern und besser bei einer Mannschaft aufgehoben?
- Schlussendlich musst dein Kind auch einen Sport ausprobieren. Wenn es ihm gefällt ist alles super. Wenn es aber keine Freude hat, sollte man ihm den Sport auch nicht aufzwingen. Trainingserfolge werden so ohnehin nicht zu Stande kommen. Wichtig bleibt, das Kind spielerisch und damit langfristig an Sport heranzuführen.
Wie viel Sport ist für Kinder gut?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Wie viel Sport dein Kind braucht, hängt stark von seinem Energielevel ab. Wie viel Sport für Kinder noch gesund ist, hängt von jeweiligen Leistungsstand ab. Trainierte Kinder dürfen sich also mehr zumuten als untrainierte.
Um es uns einfacher zu machen, hat die WHO Empfehlungen veröffentlicht, wie viel körperliche Aktivität in welchem Alter empfohlen wird.
- Kinder unter 1 Jahr sollten mehrmals am Tag am Boden spielen dürfen.
- Kinder zwischen 1 und 2 Jahren sollten mindestens 180 Minuten pro Tag in unterschiedlicher Intensität spielen. Mehr Bewegungszeit ist besser.
- Kinder zwischen 3 und 4 Jahren sollten auch 180 Minuten pro Tag körperlich aktiv sein, 60 Minuten davon in moderater bis kräftiger Intensität. Mehr Bewegungszeit ist besser.
- Für Kinder und Adoleszente zwischen 5 und 17 Jahren werden täglich 60 Minuten moderate bis intensive körperliche Aktivitäten empfohlen. An drei Tagen in der Woche sollten Aktivitäten zur Stärkung der Muskeln und des Skeletts durchgeführt werden.
Die nationalen Bewegungsempfehlungen für Deutschland empfehlen Kindern von 6 bis 18 Jahren sogar 90 Minuten Bewegungszeit pro Tag, wobei 60 Minuten davon in Alltagsaktivitäten (beispielsweise entspricht das 12.000 Schritten pro Tag) absolviert werden können.
Ein Schlüssel zum Erfolg ist, die Bildschirmzeit der Kleinen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Säuglinge und Kleinkinder sollten gar nicht in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt werden. Dazu gehört auch gänzlich auf die Bildschirmzeit zu verzichten. Mehr zu diesem Thema findest du auf Bildschirmfrei bis 3.
Du siehst, organisierte Sportmannschaften sind eine Ergänzung zu den täglichen sportlichen Aktivitäten, die Kinder durchführen. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen oder in einem örtlichen Park zu spielen, sind für das körperliche Wohlbefinden genauso wichtig und sollten gefördert werden.
Wenn Kinder keinen Sport machen wollen: Ideen, um Kindern den Einstieg zu erleichtern
Sport ist wichtig und es macht Sinn, seine Kinder beim Sport zu fördern. Vor allen Dingen ist es wichtig, eine gute Ergänzung zum Schulsport zu finden. Aber was, wenn dein Kind keinen Sport machen möchte? Wir haben Ideen zusammengetragen, wie du deinem Kind den Einstieg erleichtern kannst.
Für die rationalen Argumente, wie hier im Artikel besprochen, werden die Kinder meistens noch nicht zugänglich sein. Im Vordergrund sollte daher der Spaß und das Erlebnis für die Kinder stehen.
- Informiere dich ausführlich über die örtlichen Sportkursangebote oder Vereine, die organisierte Aktivitäten anbieten. Möglicherweise gibt es unverbindliche Schnupperstunden, die einen einfachen Einstieg erleichtern.
- Lass dein Kind selbst auswählen. Du kannst ihm ein paar Sportarten vorstellen, die Entscheidung welchen Sport es machen möchte, sollte es, sobald es soweit ist, selbst tätigen.
- Wenn du selbst einen Sport ausübst, dann erzähl deinem Kind davon oder zeige es ihm sogar. Kinder lieben es Erwachsene nachzumachen.
- Du kannst einen freundschaftlichen Wettbewerb mit Freunden oder Geschwistern veranstalten und so Sportspiele zeigen, die deinem Kind Spaß machen könnten
- Wenn dein Kind mit dem Sport beginnt, solltest du für dich richtige Ausrüstung für seine Aktivitäten sorgen, um Frust wegen schlechtem Material zu verhindern
- Gehe es langsam an – dein Kind soll vor allem Spaß haben und den Sport im eigenen Tempo kennenlernen. Dränge dein Kind zu nichts.
Mit ein wenig Mühe deinerseits wird sich dein Kind mit Sicherheit auch bald selbst körperlich betätigen und die vielen Vorteile, die Sport mit sich bringt, genießen.
Sport macht Spaß und kann Kindern helfen, aktiv zu bleiben, Beziehungen aufzubauen und wichtige Lebenskompetenzen zu entwickeln. Und wenn das Sportangebot auf das Alter, die Fähigkeiten und seine Interesse zugeschnitten ist, steht einer langjährigen positiven Einstellung gegenüber Sport nichts mehr im Wege.
Kindersportarten im Überblick:
Beach Tennis – Tennis-Spektakel im Sand
Tamburello – Tennis mit dem Tamburin?
Touchtennis – Der urbane Tenniscourt
Clickball – Tischtennis mit Sandpapier?
Kickball: Baseball mit dem Fuß
Teqvoly – Volleyball neu gedacht
Korfball – Toller Mannschaftssport für Frauen und Männer